Franz Werfel
Ein entzückender Schuljunge ist er.
Lauter Lehrer spuken in seinem Lockenkopf.
Sein Name ist so mutwillig:
Franz Werfel.
Immer schrieb ich ihm Briefe,
Die er mit Klecksen beantwortet.
Aber wir lieben ihn alle
Seines zarten, zärtlichen Herzens wegen.
Sein Herz hat Echo,
Pocht verwundert.
Und fromm werden seine Lippen
Im Gedicht.
Manches trägt einen staubigen Turban.
Er ist der Enkel seiner eigenen Verse.
Doch auf seiner Lippe
Ist eine Nachtigall gemalt.
Mein Garten singt,
Wenn er ihn verläßt.
Freude streut seine Stimme
Über den Weg.
(Else Lasker-Schüler über Franz Werfel. In: Lyrische Porträts. Hrsg.: Dieter Hoffmann. Societäts Verlag Frankfurt 1966)
2 Kommentare
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Juni 7, 2016 um 10:12 AM
Ulli
„Mein Garten singt, wenn er ihn verlässt.“ hach …
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Juni 7, 2016 um 1:14 PM
quersatzein
Das konnte nur sie so wunderbar formulieren! Unvergleichlich!!
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