Den Beitrag mit dem Herbstgedicht von Johannes Schlaf habe ich sofort gelöscht, nachdem ich – danke – den Kommentar von Rosadora las.
Ich fand den Text hier: http://gedichte.xbib.de/Schlaf,+Johannes_gedicht_003.+Herbst.htm
Die Worte gefielen mir, ich hatte mich aber nicht weiter über deren Erfinder informiert.
Nochmals ein großes Danke!
9 Kommentare
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November 4, 2013 um 10:25 AM
Der Emil
Schade.
Irgendwann wird auch Luthers Bibelübersetzung verteufelt, weil eben jener Doctor Luther gegen „die Juden“ wetterte und geiferte … Klar, Schlaf hatte ein verschrobenes Weltbild, v.a. zum Lebensende hin. Trotzdem glaube ich manchmal, daß Kunstwerke unabhängig vom Künstler betrachtet werden dürfen, sonst gibt es wieder „entartete Kunst“, d.i. Kunst, der aus ideologischen Überlegungen heraus der durchaus konsensual zuerkannte Kunstcharakter und -anspruch hinwegdogmatisiert wird (vielleicht sogar in vorauseilendem Gehorsam).
Hoffentlich wird das jetzt nicht völlig falsch verstanden / gewertet.
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November 4, 2013 um 10:51 AM
wildganss
Lieber Emil, was heißt „schade“- ich bin sehr, sehr allergisch, was Nazisachen betrifft- und musste es für mich selber tun, löschen, allerdings ist es ja nicht aus der Welt, habe es ja verlinkt- und für Deinen Kommentar bin ich Dir ebenfalls dankbar, denn er trägt Durchdachtes, Wahrhaftiges…Gedankenanstöße in diverse Richtungen, was ich außerordentlich gut finde!
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November 4, 2013 um 11:07 AM
Der Emil
Schade, daß Du gelöscht hast. Klar, der Link ist noch da.
Und ich habe in jüngster Zeit immer mehr Probleme mit der sog. „political correctness“, die immer öfter in vorauseilendem Gehorsam Auseinandersetzungen um Inhalte wegen der Angst vor Diffammierung und/oder Mißverständnis vermeidet.
Unter dieser „p.c.“ und auch unter diesem unsäglichen „gender mainstreaming“ leidet die Dikussionskultur hierzulande und im Netz.
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November 4, 2013 um 12:24 PM
Herr Ärmel
@Emil: Du sprichst mir aus dem Herzen Ich habe allerdings den Vorteil, im Ausland zu leben, da ist diese typisch deutsch perfektionierte Übertreibung in Sachen p.c. & gender weitaus sanfter und man kann entsprechende Themen gelassener besprechen oder diskutieren
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November 4, 2013 um 10:43 PM
wildganss
Man(n) könnte auf die Idee kommen, nachzufragen, welche Gründe mich zum schnellen Löschen führten…denn die gibt es. Einen habe ich oben genannt, das mit den Nazisachen- es gab in meiner Familie, wie in so vielen, mehrere heftige, nachwirkende Ereignisse, über die ich hier nicht reden, schreiben mag. Punkt.
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November 5, 2013 um 8:40 AM
rosadora
da hab ich ja eine lavine losgetreten
doch ich möchte darum bitten meine meinung äussern zu dürfen ohne von euren vom hunderste ins tausendste kommenden argumenten erschlagen zu werden
wir überlebenden dürfen schon alergisch auf die nazimachenschaften reagieren
man kann uns nicht zumuten von mitgliedern des naziregimes schöne gedichtchen anzunehmen
das hat nichts mit ‚typisch deutsch perfektionierter Übertreibung‘ zu tun
das ist nur meine ganz persönliche haltung dass für mich keine schönen worte kein geld von mördern und mitläufern zählt
und die ‚entartete kunst‘ zu erwähnen liegt doch auf völlig anderer ebene
die nazitaten erhalten weder mein vergeben noch vergessen
dass luther gegen die juden gepoldert hat und die greueltaten die das christentum begangen hat und ihre schräge haltung noch heute sind gründe weshalb ich keinem glauben angehöre und kriege für den frieden sind auch nicht mein ding
menschen tiere und alle dinge sind mir heilig
rosadora
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November 5, 2013 um 8:48 AM
Traveller
ich mag den Kompromiss, den du für dich hier gefunden hast, Sonja 🙂
nachfühlen kann ich beiden Seiten dieser Diskussion
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November 5, 2013 um 2:12 PM
Elisabeth Firsching
Kann die Bücher von Susanne Bode nur wärmstens empfehlen: http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=susanne%20bode
Jede/r von uns hat noch Traumata in und von den Altvorderen in sich und es hilft (mir ging´s jedenfalls so) Zusammenhänge zu sehen. Bode zeigt das Ausmaß der Traumatisierung in vielen Lebensgeschichten exemplarisch auf, ist gut zu lesen und sehr erhellend. Egal, für welches ihrer Bücher man sich entscheidet….
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November 6, 2013 um 7:49 AM
Sybille
Ich stellte mir gerade vor, es gäbe dies als Video: wie das Gedicht am Bildschirm auf dem Blog erscheint, dann deine Hand, die mit einem Mausklick das Gedicht löscht. Das könnte man sich wieder und wieder ansehen. Ich stelle mir das mal so vor und spiele das Video in meinen Gedanken ein paarmal ab…es hat etwas Befreiendes an sich, für mich…
In Südtirol ist es noch sehr schwierig, offen über die Nazivergangenheit zu sprechen – es ist einfach zu praktisch, die Vergangenheit dieses Landes nur einseitig als „Opfer des Faschismus“ darzustellen und die andere Seite auszublenden (dabei stehen in Bozen noch Reste des Nazi-Durchgangslagers). Stück für Stück, ganz langsam nur, kommen etwa „Volksliederautoren“ zutage, an denen es ganz schön braun haftet, und nur zögerlich werden Plätze und Straßen, die ihren Namen tragen, umbenannt… So schwierig, die Tatsachen klar auszusprechen… 😦
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