Dann lasst uns mal in unsere Kampfanzüge springen und Krieg üben. Das Mitanhören der Kanonenschläge, die Diskussion der Frontverläufe, alles schreitet voran. In einem Nazibonzenhaus werden hand- und fußlose Skelette ausgegraben und während einer Führung durch das Jüdische Worms telefonierte unsere Führerin in hebräischer Sprache (eines der Kinder fragte sie, denn sie hätte so unverständlich geredet am Telefon). Das Frauenbad hinter der Synagoge beäugten sie neugierig, und die einzigen die im Innern des altwürdigen Gebäudes verbotenerweise etwas aßen und tranken aus den Rucksäcken, das waren die Begleitmütter…
Draußen tobt ein warmer Wandlungsfrühling, die Motorräder brummen vorbei, die Wespen holen sich Baumaterial für ihre schönen Nester vom lackierten Holzbänkchen, und bald werden die Hasenglöckchen gegen Herrlichfarbenrosen ausgetauscht, weniger in Blau dann aber.
4 Kommentare
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Mai 1, 2024 um 12:48 PM
Roswitha
„wandlungsfrühling“ eine neue jahreszeit? jedenfalls gefällt mir das wort, und ich bin auf wandelungen gespannt. die mütter waren wohl kurz vor dem verhungern, es ist für mich nicht schön, immer und überall essende menschen zu sehen. ich trinke auch keinen „cafe to go“, wenn ich keine zeit habe, gibt es keinen.
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Mai 1, 2024 um 5:36 PM
momfilou.wordpress.com
Geht mir hier in der Stadt auch so. Die Leute sind „verfressen“ und man sieht es an ihren diversen Bäuchen, nur wenige, halte ich für krankheitshalber dick!
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Mai 1, 2024 um 1:00 PM
bonanzamargot
solange menschen sich gegenseitig bekriegen, sich gegenseitig töten… solange menschen für den krieg skandieren und tödliche waffen als sinnvoll erachten… solange menschen sich von demagogen und ihre hassreden vereinnahmen lassen…<
solange ist hopfen und malz verloren.
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Mai 3, 2024 um 10:29 AM
karfunkelfee
Hebräisch klingt faszinierend. Ich konnte mal ein hebräisches Lied, sind leider nur noch Textfetzchen vorhanden, es ist Zeit, ihn aufzufrischen. Laufen und essen gelingt mir genau so schlecht wie laufen und rauchen. Entweder verschlucke ich mich oder stolpere oder beides. Laufen und reden ist so ähnlich ungemütlich und komisch.
Laufen und dabei laut lachen geht allerdings. Singen lustigerweise auch.
Dann frage ich mich immer: wie machen die anderen das bloß: Laufen, essen, sabbeln und dabei noch die Sabbelgurke bespielen und noch rauchend einen Kinderwagen dabei schieben: das ist wahres Multitasking!
Dieser Frühling spielt sehr verrückt. Als sei er ein Spiegel der Welt, als drehe er genauso durch wie die Kriegsleute, die Radikalleute u.a.
Die Mauersegler hörte ich gestern zum ersten Mal. Ein Ohrentrost in all dem Gelärme.
Liebe Grüße
Amélie
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