Jürgen – in meiner Blogroll unter „Irgendlink“, den ich zuletzt auf der Kunstmesse in Mainz traf, macht eine Kunstradfahrt ums Meer herum. Ohne auf dem Sattel zu turnen oder gewagte Sprünge zu machen, hat er diese neue Reise zur Kunstfahrt erklärt. Ein abenteuerliches Projekt mit intensiven Dokumentationen der Stationen. Text und Bild, gekonnt kombiniert. Ich bräuchte keine aktuelle Lektüre sonst. Mitreisen per Klick genügt. Und er ist einer, der sich selbst genügt, der seit jeher auf Entdeckermodus geschaltet hat, der ein Sinneseinsauger und mit offenem Geist ausgestattet ist.

Ich denke über das Gast sein oder das Gäste haben nach. Wenn jemand selbstgenügsam ist, weiß er sich zu unterhalten, will sich zurückziehen ab und zu, nervt nicht. Ich mag keine Besucher, die dauernd an mir kleben, gar noch mit weinerlicher Jaulstimme fragen, was sie denn nur tun könnten.

Was ich auch nicht mag: Wenn ich irgendwo zu Gast bin und es schon ein Riesenprogramm für mich gibt, wozu ich kaum befragt werde. Da regt sich mein verstocktes Widerstandswesen und die Ausredensammlung beginnt zu rattern. Oder ich sage einfach „Nein“, was mir noch schwerfällt, denn die Gastgeber meinen es ja nur gut!

In dieser Hinsicht hat J. sicher keine Probleme. Er genügt sich ja selbst. Und ist einer von der Sorte, die müden Gesellen ein großes Staunen abringen, faule Säcke in die Gänge bringen; ganz im Beuys´schen Sinne, dass jedermann ein Künstler sei.