Der große, schlanke Mann kam und ging mit Hüpfern. Seinen Hut zog er ab und zu ab, kniete sich hin, huldigte dem Publikum und seiner Muse, alles auf einem nicht neuen Perserteppich, der wirkte, als stamme er aus seinem privatesten Raum und gäbe ihm Kraft aus einer persönlichen Geborgenheit heraus. Den Gitarristen aus Barcelona lobte nicht er allein, auch das Publikum erteilte gerade ihm mächtig Beifall.

Die Stimme enorm, wie früher oder noch besser. Seine sparsamen Worte zwischen den Songs kräftig bejubelt. Vor 15-16 Jahren wäre er das letzte Mal in Frankfurt gewesen, ein junger Mann damals, schmeichel. Inzwischen habe er viel erlebt, schachtelweise Prozac geschluckt und sich in spiritueller Richtung weiter entwickelt. Unfassbar fast, wie er über 3 Stunden stehend, manchmal ein wenig gekrümmt, intensiv Atmosphäre schaffte. Ein wenig anders interpretierte er z.B. „Suzanne“ oder „Bird on a wire“, da kam auch ein Song, der davon handelte, dass es endlich Demokratie in den Staaten geben soll. Gegen Ende natürlich „So long- Marianne“….DAS war mein persönliches Juwel mit Rührungstränen, weil das wohl seine letzte Tour war und ich überrascht von der Kraft dieser Stimme und seiner Fähigkeit, Melancholie in Musik zu übersetzen. In Lyrik, in Lebenskraft, Liebe zur Welt und den Menschen bis ins Alter!