Der Schaffer des Gedichtes mit den faulenzenden Eidechsen war ein brasilianischer Bischof. Es gibt durchaus gute Vertreter dieser Spezies. Diese Woche hörte ich in der Sendung Doppelkopf vom HR2 ein Gespräch mit Kardinal Lehmann. Ihn sah ich schon einige Male, entweder in einem Fortbildungshaus in Mainz oder in der Dombuchhandlung dort. Er hat eine Strahleaura, die Herzgänsehaut macht. Im Radio erzählte er, dass sein Vater Lehrer war, seine Mutter Buchhändlerin. Er lese nächtelang. Hat eine große persönliche Bibliothek. Wie es denn käme, fragte die Moderatorin, dass sie ihn beim Karstadt Nägel kaufen sah? Er berichtete lachend von seiner Holzwerkstatt im Keller der bischöflichen Wohnung und dass er sich gern ab und zu unter die Leute mische um profane Dinge zu erledigen. Sympathische Züge, finde ich.

Meine ganze Familie befindet sich in stürmischen Zeiten gerade, meine Person eingeschlossen. Der größte Sturm pfeift gerade dem Schwager und seiner Frau in Houston um die Ohren. Sie haben ihre Badewanne voll Wasser laufen lassen und die Fenster dick verklebt, damit sie beim eventuellen Eingedrücktwerden nicht so splittern. Kundige der Stürme haben ihnen das angeraten.

Hier bei uns knallen in Wind und Regen die Walnüsse auf das alte Kopfsteinpflaster im Hof. Und für die innerseelischen Stürme finde ich an vielen, manchmal unvermuteten Stellen weise, kundige Berater. Das tut gut!