Wann kriegste denn endlich `ne schwarze Haarzunge? fragte die kleine Tochter, nachdem ich irgendwelche Nebenwirkungen auf einem Beipackzettel vorgelesen hatte. Es wuchs mir keine, genau so wenig wie ein plötzliches mögliches Versterben geschah, obwohl das für einen von Hunderttausenden vorhergesagt wurde. Leber und Nieren haben lediglich kurz und schrill aufgeheult, um anstandslos weiterzuarbeiten.
Schwer klatschte gestern eine Dachlawine neben dem Enkel mit vollem harschen Plopp! aufs Hofpflaster. Heute flötet zierlich die Blaumeise. Die Frau vom Gemüseauto sagt handschuhreibend eine gefährliche Kältewelle voraus und dass sie dann nicht kommen können, weil die Bananen, Champignons und Feinsalätchen kaputt gingen. Ihrem Chefgatten, der drinnen abwiegt, täte die Akupunktur gegen seine Knochenschmerzen gut, er geht auch nicht mehr ums Auto rum, als steckte ihm ein Stöckchen drin, ein schräges.
Einer aus dem essenswissenschaftlichen Umkreis empfiehlt, Vitamin D in Tagesdosen einzunehmen, weil die Sonne in ihrem flachen Stande nicht ausreichen täte derzeit. Also besorge ich so Vigatoiletten, oder so ähnlich. Ansonsten traktiere ich meinen Winterkörper nur mit dem absolut Notwendigen. An Chemie. Im Hirn flattert eh genug Unlogik herum. Macht Spaß. Frei nach Christa Wolf, die auf einer Postkarte das hier sagt: „In mir ist seit einiger Zeit wieder eine große Sehnsucht nach dem Positiven, ohne Anführungszeichen, nach dem, was bleibt.“
Über die Bloggerei das hier gelesen: Kleine Blogs versammeln meist – wenn überhaupt – nur eine überschaubare Gruppe an Kommentatoren um sich herum, die häufig wohlwollend-konstruktiv miteinander umgehen. (Sonderheft von c`t wissen zum Thema Bloggen).
Meine aktuelle Lektüre:
Wenn Männer mir die Welt erklären. Rebecca Solnit. btb München 2017
Das letzte Tabu. Über das Sterben reden und den Abschied lernen. Annelie Keil und Henning Scherf. Herder Freiburg 2016
Dann noch ein paar Kolumnen und Reportagen von Klara Obermüller, einer Schweizer Publizistin.
Nun darf wieder wohlwollend-konstruktiv kommentiert werden, wenn jemand grad kratzbürstig gelaunt ist, kann er`s auch probieren!
9 Kommentare
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Januar 12, 2017 um 3:04 PM
Simmis Mama
😉
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Januar 12, 2017 um 5:01 PM
waldviertelleben
wohlwollend konstruktiv. 😉
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Januar 12, 2017 um 7:20 PM
quersatzein
Allein schon, dass dem Enkel nichts passiert ist beim Schneerutsch vom Dach ist mehr als nur positiv.
Herzlichen, wohlwollenden Abendgruss,
Brigitte
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Januar 12, 2017 um 8:31 PM
karfunkelfee
Wohlwollende Kratzbürsten…hmm…Kratzbürsten sind was Feines! Die kratzen und bürsten an Stellen wo Mensch manchmal so schlecht hin- und drankommt, wenn grad kein Baum…
Jetzt nochmal, weil sich das Wollen grad so wohlig fühlt und konschtruktief, der Schnabel wuchs mir halt so schief und krumm und auf krumm da reimt sich Schnee….
Liebe Grüße
von der Fee✨
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Januar 12, 2017 um 11:46 PM
Clara HH
Fast alles habe ich ja verstanden – doch was – bitteschön – ist eine schwarze Haarzunge?
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Januar 13, 2017 um 9:32 AM
wildgans
Wenn du die Beipackzettel einiger Antibiotika liest, da kommt eine solche unter Nebenwirkungen vor! Wie die aussieht, mag ich mir nicht vorstellen!
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Januar 13, 2017 um 9:42 AM
Clara HH
Jetzt habe ich danach gegoogelt und mir ist von dem Foto fast schlecht.
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Januar 13, 2017 um 9:46 AM
wildgans
Liebe Clara, an einem solchen Freitag, den 13., sollte man nie nach was guggeln 🙂
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Januar 13, 2017 um 9:18 AM
kopfundgestalt
„In mir ist seit einiger Zeit wieder eine große Sehnsucht nach dem Positiven“
Den Blick darauf richten, es aktiv auftun! Von alleine kommt ein Wohlgefühl nicht.Das ist unsere Aufgabe hier – auch 🙂
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