Landschaft
Septemberabend; traurig tönen die dunklen Rufe der Hirten
Durch das dämmernde Dorf; Feuer sprüht in der Schmiede.
Gewaltig bäumt sich ein schwarzes Pferd; die hyazinthenen
Locken der Magd
Haschen nach der Inbrunst seiner purpurnen Nüstern.
Leise erstarrt am Saum des Waldes der Schrei der Hirschkuh
Und die gelben Blumen des Herbstes
Neigen sich sprachlos über das blaue Antlitz des Teichs.
In roter Flamme verbrannte ein Baum; aufflattern mit
dunklen Gesichtern die Fledermäuse.
(Georg Trakl)
2 Kommentare
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September 10, 2016 um 2:24 PM
Sybille
Dieses Gedicht kannte ich vorher nicht und während ich die ersten Zeilen las, dachte ich: Das könnte von Trakl stammen. Und tatsächlich… 🙂
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September 10, 2016 um 9:11 PM
wildgans
Tja! Nicht wahr, es ist wie ein Wortgemälde!
Gruß von Sonja
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