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Schlüssel: es gibt sicher Schlüsselsammler. Mit so richtig großen Kirchentürschlüsseln. Habe mal einen solchen bei der Gartenarbeit gefunden. Tief lag der. Rost an sich allüberall.
Puder: Körperpuder. Für was braucht man das? Losen Puder habe ich für meine Glanznase. Ist ein bisschen wie panieren. Parfum mag ich mit pudrigem Duft.
Außentoilette: Früher hatte man die. Auf dem Lande. Meine Freundin in der alten Mühle hat sie noch. Als Nottoilette. In das große Plumpskloholzloch reingucken empfiehlt sich nicht. Habe ich aber als Kind doch gemacht, es könnte ja eine Ratte hochspringen- oder eine Fäkalienschlange….

Anwendbar

Ein weich verpackter,
Ein fein befrackter,
Nicht sehr intakter
Charakter.

Den Vers, den hab` ich im Vorrat gemacht,
Ganz ohne Objekt; ich hab` halt gedacht:
Ich mach` ihn einmal, er wird schon passen,
Man kann ihn brauchen in allen Gassen.
(Friedrich Theodor Vischer)

Worte sind Luft. Aber die Luft wird zum Wind, und der Wind
macht die Schiffe segeln.
(Arthur Koestler)

Da hat eine Frau sämtliche Notizzettel und überall klebende, beschriebene Memopapierchen in einem kleinen, dunkelroten Buch zusammengefasst. Seit Kindertagen fragte sie. Ich auch. War sogar von genervten Leuten beschimpft worden: Du mit Deinen doofen Fragen immer. Bin auch mal aus einer in den 80-ern modernen Selbsterfahrungsgruppen geflogen, weil ich eine lange, dünne Faltenrockdame gefragt hatte, ob sie eine ledige Handarbeitslehrerin sei.
Hier in dem kleinen Buch werden keine Peinlichkeiten ausgelassen, eine verwandte Seele also. Beispiel: Bist du ein Autobahn-Unfall-Gaffer? Oder sogar ein Autobahn-Unfall-Gaffer, der sich vor Freunden und Verwandten über Autobahn-Unfall-Gaffer echauffiert?
Die Fragen sind strukturiert und übergeschriftet:
Innenleben – Freundschaft – Flirt und Liebe – Beziehung – Kindheit und Kinder – Geld und Geschäfte – Politik und Gesellschaft- Leben und Tod.
Es sind schwerwiegende Fragen dabei, etwa, womit man sich wohl nach dem Tode die Zeit vertreibt. Oder auch Banales, wie die Frage, ob man vor dem Verlassen eines Restaurants das Glas leertrinkt, obwohl man keinen Durst mehr hat…
„Innenfutter – Die großen Fragen deines Lebens“ von Minou Mai.

Eine sensible, zeitweise unstabile Person lässt sich von ihrem Therapeuten- der ja weiß, wie leicht beeinflussbar seine Klientin ist- sagen, dass er ihr Bloggen nicht für gut befindet, dass es ein öffentliches sich Ausziehen sei. Natürlich rotiert die Bloggerin und macht dicht. Denkt nach. Bekommt keine Klarheit in ihre Schrubbelpupstrauergedanken. Ein grau-schwarzes Angstkarussell.
Was für eine Macht diese Leute doch haben. Wie wenn man Beethoven gesagt hätte, er solle aufhören mit seinen krausen Kompositionen, er sei ja nicht mehr Herr seiner Sinne….

In meiner Blogroll bei „Herz im Kopf“ ihren heutigen Eintrag gelesen. Verstörend. Heilend. Gut. Empfehlenswert!

tschüss mein mädchen

spür noch meine hand
auf deiner wange
die rücken meiner finger nur
die dich zum abschied streiften

aus erschöpfung warn
die augen schon erloschen
auch schlug dein herz bereits
die letzten takte nur – nur
wusst` ich`s nicht dass mein

bis morgen papa ein
ewig unerfüllt und dass das
tschüss mein mädchen
dein ewig letztes war

(beatrix brockman: tief im herzen meiner zeit)

„Aber ich sage Euch, Mylord Narr, aus der Nessel Gefahr pflücken wir die Blume Sicherheit“.
(Shakespeare. Steht auf dem Grabstein von Katherine Mansfield in Avon bei Fontainebleau)

Der deutsche Name dieser schönen, duftigen Pflanze lässt sich kaum schnell sprechen:
Breitblättrige Platterbse.

Die Lücke, die wir hinterlassen,
ersetzt uns vollkommen.
(Carl-Heinz Schroth)

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