Liebe Sonja, ich lasse dir heute ein Gastgeschenk da, denn ich war IMMER gern dein Gast:
Werde ich immer wieder Gutes erhoffen?
Ich bin dafür bereit, bereit und offen.
Ja, ich bleibe frei von Zeit
und träume mir Zukunft glücklich, heiter.
Zwischen Himmel und Erde –
über Jahr und Tag und Stunde –
hoffe ich gelassen weiter …
Ich werde mich von hier verabschieden. Es ist genug geschrieben von mir. Dir wünsche ich von Herzen Gesundheit und weiterhin deine uferlose Schaffenskraft, mit der du hier beglückst…
Machs gut, du Liebe ❤
Schon in grauer Vorzeit, steingrau vermutlich, wenn wir nach Loriot gehen, brache man etwas mit, wenn man die Höhle im Neandertal aufsuchte. „Ein Mammut? Spinnst du? Was sollen die mit einem ganzen Mammut? Und wie sieht das überhaupt aus?“ „Wieso? Gut sieht das aus!“ „Unsinn. Das sieht aus, als hätten sie nichts zu essen für uns, als müßten wir unser Essen selbst mitbringen. Nein, das geht gar nicht. – Und wie willst du das überhaupt transportieren!“ „Oh. Ja, das stimmt natürlich. Hm. Vielleicht nur ein Faustkeil?“ „Man verschenkt keinen scharfen Faustkeil an Freunde! Wie wäre es mit ein paar Blumen?“ „Was sollen die denn damit? Essen? Bienen anlocken?“ „Ein bißchen Farbe in die Höhle! Etwas frisches, mit Stil!“ „Meinst du?“ „Ja, da wird Wilma denken, ich finde ihre Höhle häßlich, das geht auch nicht. – Ich glaube, wir können da gar nicht hin. Sagen wir, dass wir krank sind! Masern oder Pocken oder so.“ „Aber dazu müssen wir erst mal hin…“
Einige meiner Leute neigen dazu mir so Stehrümchen mitzubringen, kann ich nicht brauchen, also sage ich im Vorwegen. Pralinen, Schokolade, Chips, Wein, Bücher, WEin oder Sekt sind willkommen, den Rest: Nein Danke! Ich selber verschenke auch nur genanntes.
Manchmal nicht so ganz einfach. Ich kann nichts mitbringen, was mir nicht gefällt, allerdings ist mein Geschmack manchmal so ziemlich anders und dann wird’s schwierig.
Zu Beginn ihrer Besuche kriegten sich Mutter und Tante immer in die Haare wegen der guten Butter oder dem Bohnenkaffee, schließlich nahmen sie es doch und es ging weiter an den Sekt oder den Tortengenuss …
Die notwendige Gastbeschenkungszeremonie aus Keller und Küche, sehr vertraut….
Ich erinnere mich an Zeiten, als ein Pfund Westkaffee jedem noch so schönen Blumenstrauß die Freudeshow stahl;-)
Ein kleines Mitbringsel, dem Anlass angemessen, gebe und empfange ich gern. Der Trend, Gäste bei größeren Feierlichkeiten mit einem Gastgeschenk beglücken zu wollen/müssen, ist für mich ein Auswuchs kommerzieller Übertreibung.
Das Gastgeschenk ist NICHT das Geschenk, das der Gast mitbringt, sondern das Geschenk, das der Gastgeber dem Gast mit auf den Weg gibt! Ein Gastgeber ehrte den Gast damit, dass er ihm nicht nur Tisch und Bett anbot, sondern ihn auch mit reichen Geschenken ziehen ließ.
In Griechenland ist das bis heute usus.
Freilich geht man auch als Eingeladener nirgends hin, ohne etwas mitzubringen. Und wenn man erstmals bei jemandem eingeladen ist, muss man es sich sehr gut überlegen, was man mitbringt, denn es darf nicht zu groß, aber auch nicht zu klein sein und muss eine gewisse Originalität aufweisen. Hier gibt es viele kleine Geschäfte, die ausschließlich davon leben, originelle Geschenkideen anzubieten. Selbstgemachtes ist auch immer eine gute Wahl.
19 Kommentare
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März 16, 2023 um 12:04 AM
peter bachstein
Ich freue mich viel mehr auf den Gast als auf das Mitbringsel
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März 16, 2023 um 12:05 AM
Robert
Vielleicht eine der letzten und schönsten Traditionen der Menschlichkeit. bitte bewahren!!!
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März 16, 2023 um 12:06 AM
Robert
Geschenk im Sinne Adornos (Minima Moralia, 21)
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März 16, 2023 um 12:13 AM
altesweibsbild
…gehört für mich einfach dazu, immer mit Liebe gemacht, gebacken, gekocht, gebastelt oder im Notfall auch gekauft…
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März 16, 2023 um 12:18 AM
kopfundgestalt
Aha
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März 16, 2023 um 5:23 AM
brigwords
Jo, bringe ich immer gern mit 😀
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März 16, 2023 um 7:13 AM
Bruni | Wortbehagen
Eine feine Geste, die ich nicht missen möchte.
Eine Kleinigkeit nur, nichts wertvolles.
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März 16, 2023 um 7:16 AM
Edith
Liebe Sonja, ich lasse dir heute ein Gastgeschenk da, denn ich war IMMER gern dein Gast:
Werde ich immer wieder Gutes erhoffen?
Ich bin dafür bereit, bereit und offen.
Ja, ich bleibe frei von Zeit
und träume mir Zukunft glücklich, heiter.
Zwischen Himmel und Erde –
über Jahr und Tag und Stunde –
hoffe ich gelassen weiter …
Ich werde mich von hier verabschieden. Es ist genug geschrieben von mir. Dir wünsche ich von Herzen Gesundheit und weiterhin deine uferlose Schaffenskraft, mit der du hier beglückst…
Machs gut, du Liebe ❤
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März 16, 2023 um 7:25 AM
bonanzamargot
mit geschenken hadere ich ganz allgemein.
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März 16, 2023 um 7:43 AM
gerlintpetrazamonesh
Schon in grauer Vorzeit, steingrau vermutlich, wenn wir nach Loriot gehen, brache man etwas mit, wenn man die Höhle im Neandertal aufsuchte. „Ein Mammut? Spinnst du? Was sollen die mit einem ganzen Mammut? Und wie sieht das überhaupt aus?“ „Wieso? Gut sieht das aus!“ „Unsinn. Das sieht aus, als hätten sie nichts zu essen für uns, als müßten wir unser Essen selbst mitbringen. Nein, das geht gar nicht. – Und wie willst du das überhaupt transportieren!“ „Oh. Ja, das stimmt natürlich. Hm. Vielleicht nur ein Faustkeil?“ „Man verschenkt keinen scharfen Faustkeil an Freunde! Wie wäre es mit ein paar Blumen?“ „Was sollen die denn damit? Essen? Bienen anlocken?“ „Ein bißchen Farbe in die Höhle! Etwas frisches, mit Stil!“ „Meinst du?“ „Ja, da wird Wilma denken, ich finde ihre Höhle häßlich, das geht auch nicht. – Ich glaube, wir können da gar nicht hin. Sagen wir, dass wir krank sind! Masern oder Pocken oder so.“ „Aber dazu müssen wir erst mal hin…“
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März 16, 2023 um 7:45 AM
quersatzein
Macht Freude, wenn es Dankbarkeit und Respekt ausdrückt und nicht zu pompös oder bewusst mickrig ausfällt.
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März 16, 2023 um 9:20 AM
frauholle52
Geben und Nehmen….beides gerne!
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März 16, 2023 um 9:42 AM
Karin Braun
Einige meiner Leute neigen dazu mir so Stehrümchen mitzubringen, kann ich nicht brauchen, also sage ich im Vorwegen. Pralinen, Schokolade, Chips, Wein, Bücher, WEin oder Sekt sind willkommen, den Rest: Nein Danke! Ich selber verschenke auch nur genanntes.
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März 16, 2023 um 9:48 AM
Mona Lisa
Manchmal nicht so ganz einfach. Ich kann nichts mitbringen, was mir nicht gefällt, allerdings ist mein Geschmack manchmal so ziemlich anders und dann wird’s schwierig.
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März 16, 2023 um 9:57 AM
wildgans
Zu Beginn ihrer Besuche kriegten sich Mutter und Tante immer in die Haare wegen der guten Butter oder dem Bohnenkaffee, schließlich nahmen sie es doch und es ging weiter an den Sekt oder den Tortengenuss …
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März 16, 2023 um 10:25 AM
Anne/LE
Die notwendige Gastbeschenkungszeremonie aus Keller und Küche, sehr vertraut….
Ich erinnere mich an Zeiten, als ein Pfund Westkaffee jedem noch so schönen Blumenstrauß die Freudeshow stahl;-)
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März 16, 2023 um 10:06 AM
Anne/LE
Ein kleines Mitbringsel, dem Anlass angemessen, gebe und empfange ich gern. Der Trend, Gäste bei größeren Feierlichkeiten mit einem Gastgeschenk beglücken zu wollen/müssen, ist für mich ein Auswuchs kommerzieller Übertreibung.
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März 16, 2023 um 10:43 AM
gkazakou
Das Gastgeschenk ist NICHT das Geschenk, das der Gast mitbringt, sondern das Geschenk, das der Gastgeber dem Gast mit auf den Weg gibt! Ein Gastgeber ehrte den Gast damit, dass er ihm nicht nur Tisch und Bett anbot, sondern ihn auch mit reichen Geschenken ziehen ließ.
In Griechenland ist das bis heute usus.
Freilich geht man auch als Eingeladener nirgends hin, ohne etwas mitzubringen. Und wenn man erstmals bei jemandem eingeladen ist, muss man es sich sehr gut überlegen, was man mitbringt, denn es darf nicht zu groß, aber auch nicht zu klein sein und muss eine gewisse Originalität aufweisen. Hier gibt es viele kleine Geschäfte, die ausschließlich davon leben, originelle Geschenkideen anzubieten. Selbstgemachtes ist auch immer eine gute Wahl.
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März 16, 2023 um 11:30 AM
Joachim Schlichting
Ist m.E. inzwischen zum Problem geworden… 😉
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