In irgendeinem meiner geliebten Magazine las ich, dass man prominente Frauen viel häufiger nur mit dem Vornamen beschreibt, als man das mit Männern tut. Merkwürdig, und in meinen Augen einfach eine anbiedernde Respektlosigkeit.
Und der Enkel, der mit seinem Großvater zusammen einen kleinen Trickfilm drehte, so mit Legofigürchen auf einer Betttuchbühne, sogar mit Musik. Zufriedene Gesichter in Folge.
Im Garten Krähen, Tauben, fallende Blätter und hier der Bericht einer jungen Frau, die beim Tod von Otto Mühl ein wenig weinte: am Heftigsten fand ich, dass man ihnen alle Tagebücher wegnahm und sie verbrannte.
12 Kommentare
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November 26, 2022 um 9:55 AM
bonanzamargot
ist mir in meinem alltag nicht aufgefallen, dass frauen eher mit ihrem vornamen angeredet werden als männer.
menschen, mit denen ich per du bin, rede ich mit vornamen an, und menschen, mit denen ich per sie bin mit ihrem nachnamen – herr oder frau x.
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November 26, 2022 um 10:10 AM
Clara Himmelhoch
Das liegt sicher daran, dass die „Geschichte“ weitaus weniger Frauen für berühmt anerkennt, als sie das mit Männern macht, so dass es von letzteren viel mehr gibt, die man dann nicht mehr unterscheiden könnte. – Das zeigt wieder mal die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.
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November 26, 2022 um 10:14 AM
Clara Himmelhoch
Der Name des Links, der ja „Doppelkopf“ enthält, hat mich zum Ansehen verführt. Schrecklich, solche Kommunen – nicht auszudenken, was den Kindern dort geschah.
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November 26, 2022 um 10:24 AM
kopfundgestalt
Wenn dem so ist mit den Vornamen, dann ist das in der Tat Respektlosigkeit.
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November 26, 2022 um 10:57 AM
Jules van der Ley
Im Jahr 1977 auf der documenta 6 sah ich Otto Mühl und seine Anhänger. Sie liefen alle in den gleichen Latzhosen herum. Ich war irgendwie peinlich berührt von ihrem sektiererischen Verhalten und dachte: Die armen Kinder. Jetzt von einem solchen Kind im Erwachsenenalter zu lesen, verdanke ich dir, liebe Sonja.
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November 26, 2022 um 11:09 AM
Verwandlerin
Ach, ich rede auch von Gerd und Robert und Joschka😉
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November 26, 2022 um 11:32 AM
Robert
Danke für den Link… Obwohl… Muehl, Nitsch und all die anderen, die sind zum Glück alle tot; aber es gibt noch immer zu viele von der Sorte…
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November 26, 2022 um 4:10 PM
Roswitha
im tv habe ich einmal nitsch in aktion gesehen(ausschnitte), warum solchen menschen eine bühne geben? sowas frauuenverachtendes, auch wenn ich jetzt eine kunstbanausin bin. ich hätte ihn gerne in das schweineblut getaucht, das er über die frau vergoß.
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November 26, 2022 um 4:21 PM
Robert
Ich habe heute nochmal im Netz nachgeschaut – ich frage mich, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, die den Nitsch als Künstler feiern und Museen, die für die „Werke“ des Nitsch sehr viel Geld ausgeben.
Menschenverachtend, tierverachtend – das kann ich nicht Kunst nennen
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November 26, 2022 um 1:18 PM
Stephanie Jaeckel
Ich erlebe das mit den Frauennamen in meiner Arbeitspraxis eher so, dass man ihr Vornamen immer zusammen mit dem Nachnamen verwendet, während in einem Artikel über – sagen wir – Gerhard Richter dann irgendwann nur noch Richter steht.
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November 26, 2022 um 1:46 PM
quersatzein
Dafür lässt man bei den Männern die Vornamen weg, was auch nicht besonders fein ist: Frisch, Fried, Rilke, Trakl, Benn, Enzensberger…
Toll, das mit dem Filmchen von Grossvater und Enkel!
Lieben Gruss,
Brigitte
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November 27, 2022 um 10:41 AM
gerlintpetrazamonesh
Was definiert einen Menschen, sein Sein, sein Tun? Der Name ist es nicht, und sei er noch so berühmt. Seinen Vornamen tragen so viele! Seinen Nachnamen auch. Meyer, ein berühmter Dichter? Na, da kenne ich andere…! Who’s who? – Und der vollständige Name? Wohl gar noch mit erworbenen Titeln? Auch Unsinn: das Werk spricht für sich.
Was aber den mangelnden Respekt nicht wegdiskutiert. Den man aber den Abwesenden, den Verstorbenen ohnehin kaum zollt. Gerade auch die Sorgenden, die alle alten Werke modisch überarbeiten wollen…
Dabei könnte man noch mal diskutieren, wieso Frauen früher – heute? – über ihre Gatten, ihre Herren, ihre Besitzer definiert wurden. Und ob man das mal langsam ändern könnte, auch wenn die Masse der Menschen eh schon unüberschaubar groß ist.
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