Noch nicht mal Absinth saufen oder Vorleseomi sein, einfach nichts tun, sich dafür sogar ein Buch gekauft haben: Nichts tun. Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen. Von Jenny Odell.
Sich rechtfertigen müssen im Zusammenleben mit anderen, klar.
Bekomme feine Vorschläge, was ich so machen könnte. Von Ehrenamt bis nach Düsseldorf fahren. Im Ernst, jemand meinte, ich könne doch ab und zu mich in den Zug setzen, nach D. fahren, dort ein wenig spazieren gehen und wieder heimfahren. Oder jemand liest mir aus der Zeitung vor, dass eine über Neunzigjährige täglich für 8-13 Personen kocht…
Das erste Kapitel im Buch ist überschrieben mit: Das Nützlichsein überleben.
Nun, das ist bei mir so.
21 Kommentare
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November 20, 2022 um 4:40 PM
erphschwester
„Nun, das ist bei mir so.“
prima ansatz!
das mit dem nach d. fahren (freilich bei mir ein anderes d.), habe ich im sommer probiert. wo immerhin schönes wetter war. diese vielen menschen haben mich genervt und der kaffee schmeckt zu hause viel besser. und dann bin ich den falschen bus gestiegen, was auch nichts ausmachte, weil ich ja nichts bestimmtes vorhatte, und landete in einem kaff, das ich nicht einmal besuchenswert fand, als ich selbst noch in d. wohnte. da war die erkenntnis, dass selbiger bus erst in eineinhalb stunden wieder zurückfahren würde, schon ein kleines abenteuer. und die entdeckung, dass das kaff immerhin eine s-bahn-anbindung hatte, ein großes glück.
am abend, wieder hause, taten mir einfach nur die füße weh und mein schrittzähler war der einzige, der alles prima fand.
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November 20, 2022 um 4:42 PM
Roswitha
die zeit des nützlichseins auf anforderung anderer ist vorbei. manchmal denke ich, ich war mit vielem zu früh, bekam zu wenig anerkennung und nun zu wenig rente für das, was ich für die gemeinschaft tat. ist nun gleichgültig, weil ich gerne freundlich bin und gerne mache, was mir passt, habe das nein begriffen. auch den gewinn daraus, ja, das nützlichsein überleben und froh sein, das ist es!
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November 20, 2022 um 4:49 PM
Traum(A)Kinder
Alles hat seine Zeit. Und jetzt ist nichts tun dran.
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November 20, 2022 um 5:01 PM
kopfundgestalt
„Nach D. fahren, dort ein wenig spazieren gehen und wieder heimfahren“
Habe ich auch mal gemacht: Knapp 3 h nach Bonn, Kunsthalle, dann Kunstbuchhandlung, Cappu und danach wieder knapp 3 h zurück.
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November 20, 2022 um 7:01 PM
muehlenmirla
Nichtstun hieße auch: all das nicht zu tun, was ich gerne und engagiert mache. Danach mich auszuruhn und nichts zu tun, das gönne ich mir gerne….aber dafür brauche ich keine Anleitung!
Liebgruß aus der Schneelandschaft
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November 29, 2022 um 3:43 PM
wildgans
Das Buch ist keine Anleitung, mehr so philosophisch…;-)
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November 20, 2022 um 7:27 PM
crocodylus
Ich muss gar nichts mehr. Darauf freue ich mich sehr.
Wenn bloß die anderen nicht wären, die sich überlegten, was man tun könnte.
Mein Vater, ein vielbeschäftigter Mann, wurde am Tag seines Rentenantritts bei der feierlichen Verabschiedung gefragt, was er denn nun tun wolle. Nichts, sagte er, ich mache einfach nichts.
Er baute dann zwei Häuser um, weil er Freude daran hatte. Mehr aber nicht.
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November 20, 2022 um 8:35 PM
wildgans
Bei Loriot gibt es auch so einen Menschen, der einfach mal nichts tun will…
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November 20, 2022 um 11:16 PM
Robert
… und einfach nur im Sessel sitzen möchte ….
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November 20, 2022 um 10:08 PM
Clara Himmelhoch
„… Oder jemand liest mir aus der Zeitung vor, dass eine über Neunzigjährige täglich für 8-13 Personen kocht…“ – hast du noch schlimmere Alpträume auf Lager?
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November 29, 2022 um 3:44 PM
wildgans
nö,aber man kann sich so schön schlapplachen bei solcherlei Ansinnen…
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November 21, 2022 um 5:02 AM
bonanzamargot
du machst fortschritte…
das mit dem überleben der nützlichkeit begann bei mir sehr… sehr früh.
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November 21, 2022 um 5:00 PM
geschichtenundmeer
Bei mir mit den Wechseljahren. Männern nicht mehr gefallen müssen – ein Traum. Jetzt übe ich das Rollenfach „komische Alte“. Bis ich in Rente gehe, kann ich es hoffentlich.
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November 22, 2022 um 5:12 AM
bonanzamargot
ich arbeite an meinem selbstverständnis, alter sack zu sein… muss nun frauen nicht mehr beeindrucken.
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November 22, 2022 um 10:41 PM
Ingwer
Oh! Ich kann es schon. Energisches Hausmütterchen.
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November 21, 2022 um 5:02 AM
Ulli
Immer diese Ratschläge nach denen niemand fragt und auch nicht braucht …
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November 21, 2022 um 6:28 AM
keloph
m. e. waste of time.
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November 21, 2022 um 4:08 PM
Bruni | Wortbehagen
Hm, fühlst du dich nicht wohl in deiner Nützlichkeit?
Möchtest du etwas ganz anderes machen?
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November 22, 2022 um 3:29 PM
gerlintpetrazamonesh
Ich könnte. In einen Zug steigen und irgendwohin fahren. Ich könnte. Es auch lassen und einfach bleiben, stehen, sitzen, liegen bleiben. Solange ich mag, solange ich will – bis ich aufstehe und vielleicht in einen Zug steige und vielleicht irgendwohin fahre, denn ich könnte das, wenn ich wollte. ich könnte auch sitzen bleiben in dem Zug, solange ich will, solange ich kann…
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November 22, 2022 um 8:58 PM
ursa53
oh da hatte herr precht glück dass er nicht hören konnte was ich zu seiner idee rentner sollten ein soziales jahr ableisten müssen vorm monitor gewettert habe nach vierzig jahren im jugendamt …
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November 29, 2022 um 3:47 PM
wildgans
Wie gern ich dir das glaube!!!! (Und wie mich dein Mitlesen hier freut!!)
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