„Ihr eigener Vater war einen Monat vor der Geburt ihres ersten Kindes gestorben. Er hatte einen Brief an dieses unbekannte Enkelkind geschrieben, die Schrift kaum lesbar vor Schmerz. Dieser Brief ergriff sie jetzt mehr als jemals zuvor. …Auch wenn ich niemals einen Blick auf dich werfen werde, hatte er geschrieben, werde ich dich immer lieben, dein Leben lang. Er hatte vorausgesehen, dass seine eigene Fähigkeit, jemanden zu lieben, enden würde. …Plötzlich wurde ihr klar, dass das das Schlimmste am Tod war…ihre Kinder nicht mehr lieben zu können…., schlimmer noch, als nicht mehr lachen oder atmen oder küssen zu können. Ihren Kindern keine Liebe mehr geben zu können, kam einem existentiellen Ersticken gleich.“ (aus einer Erzählung im Buch „Hotel Seattle“ von Lily King)
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4 Kommentare
Comments feed for this article
September 20, 2022 um 12:51 PM
quersatzein
Hach, wie traurig-schön! Ja, das „Nichtmehrliebenkönnen“ ist wohl das Allerschlimste in dieser Situation.
Einen lieben Gruss,
Brigitte
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September 20, 2022 um 1:00 PM
kopfundgestalt
Mein Bruder, der sehr jung starb, hinterlies seinen kleinen Kindern eigens Decken, damit sie sich darin wärmen konnten.
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September 20, 2022 um 1:15 PM
gkazakou
Liebe ist nicht an leibliche Existenz gebunden, insofern es eine Seelenqualität ist. Der Großvater in spe sagt es ja ganz klar: ich werde euch euer ganzes Leben lang lieben (auch wenn ich jetzt sterbe).
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September 20, 2022 um 1:52 PM
Edith
Ich unterstreiche jedes Wort!!!
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