Dann doch nochmal in Marbach gewesen. Der Mann wollte so gerne die Enzensbergermaschine anwerfen. Das tat er in seinem Spieltrieb einige Male und fotografierte die Ergebnisse, jedesmal neue. Das Herumspazieren in einer Ausstellung, die was mit Zeichen und Codes zu tun hatte. Alles ohne Dresscode, wir waren lässig drauf, obwohl es keinen Kaffee gab, auch nicht im Schillerhöhengasthaus.Überall ist Personal weggelaufen. Der Neckar unten gurgelte matt und träge. Brackwasserdüfte. Auf dem Radweg die unermüdlichen Muttis und Vatis.Zurufe. Mach gschwind – und so.
In Stuttgart am Waldrand an massig Sportstätten und einem Freiluftbad vorbeispaziert. In der Dämmerung kam aus dem Kletterpark eine herbe Glanzanzugsdame und warf sich auf ihr Motorrad.
Beim Essen immerzu Wespen, jedoch am nächsten Abend bei Vincent Klink war keine, nur er lief herum und war ganz strubbelig.
Das Essen wie stets köstlich, am Rande des kulinarischen Wahnsinns. Die Tischgespräche drehten sich um Lebensbilanzen. Dermaßen ausgeruht und satt kann man dergleichen mal wagen. Vielleicht sah es uns der Stuttgarter Hutzelmanntaxifahrer an, diese vorigen Gesprächsthemen, jedenfalls schaute er langbärtig und weise.-
16 Kommentare
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August 2, 2022 um 4:13 PM
kopfundgestalt
Oh,lass die bilanzen stecken 😉
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August 2, 2022 um 4:17 PM
bonanzamargot
Lebensbilanzen machen mich depressiv.
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August 2, 2022 um 5:44 PM
quersatzein
Auch mir behagt der Bericht von der Enzensbergermaschine (obwohl ich keine Vorstellung davon habe) besser als die Lebensbilanz-Gesprächs-Auskunft.
Einfach das Leben rattern lassen, mal rund, mal eiernd… :–)
Einen schönen Gruss in den Sommerabend,
Brigitte
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August 2, 2022 um 5:48 PM
quersatzein
Habe mich inzwischen bei Google umgesehen: Ein Poesieautomat – wie schön! Ich liebe solche Spielereien. :–)
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August 2, 2022 um 5:50 PM
frauholle52
Ich hätte Lust zu Lebensbilanz- Gesprächen, aber mir fehlen die passenden Gesprächspartner*innen gerade.
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August 2, 2022 um 6:40 PM
Edith
Ich kenne den Hans Magnus Enzensberger als Dichter, habe gerade wieder mal vorgesucht, auch er gehört in meine eigene Bibliothek.Doch als Maschine….???
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August 2, 2022 um 7:30 PM
piri
Als Maschine richtig gut – und Marbachs Literaturmuseum ist erstaunlich kühl. Innen, außen knallt die Sonne!
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August 2, 2022 um 8:02 PM
Bruni | Wortbehagen
Ein Poesieautomat? *schmunzel*, ich mochte seine Art von Humor immer…
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August 2, 2022 um 8:02 PM
wildgans
https://de.wikipedia.org/wiki/Landsberger_Poesieautomat
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August 2, 2022 um 8:08 PM
Bruni | Wortbehagen
Das hatte ich eben auch herausgefunden 🙂
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August 2, 2022 um 9:33 PM
Robert
Enzensbergers Essays sind nicht minder empfehlenswert…
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August 2, 2022 um 9:40 PM
Roswitha
danke für den ausführlichen bericht, diese runde möchte ich auch dringend nochmal drehen. und dann vincent klink besuchen und köstlich speisen, da brauchts keine tischgespräche für mich. es ist zu spät bilanzen zu ändern, ich kann aber einen guten abschluß finden.
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August 2, 2022 um 9:51 PM
ursa53
ach vincent klink
bin gleichmal zu seinem blog rüber und hab mich festgelesen
und musste mit dem mann die texte teilen
wieder mal danke fürs erinnern
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August 3, 2022 um 4:28 AM
Grinsekatz
Lebensbilanz – ab Ende 30 ging es so allmählich. Auch, wenn das Gefühl oft etwas anderes sagt, es ist besser als von mir selbst und natürlich vielen anderen prophezeit.
Poesieautomat?
Irgendwas für Eilige ❤
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August 3, 2022 um 4:44 AM
Verwandlerin
Ich mag deine lockere Formulierungsweise sehr!
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August 3, 2022 um 8:23 PM
crocodylus
Da waren Sie ja fast bei mir zuhause. Bei meinem ehemaligen Zuhause meine ich. Es ist mir jetzt fern und gehört nun meiner Schwester.
In Marbach war ich als Schülerin und war verzückt über die kleinen Aquarelle von Hermann Hesse. Die gab es da in Schaukästen. So verzückt, dass ich später nach Montagnola reisen musste. Und die Stellen suchte und fand.
Noch vor drei Jahren war ich wieder da zum Brezeln kaufen. Und habe nur Rechtschreibfehler im Parkhaus fotografiert.
Man hat mal Königin Elizabeth dahin verschleppt, wobei sie doch in das andere Marbach wollte, wegen der Pferde.
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