Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden. Aber auch das Wispern der Blätter im Wind ist ein Geräusch, oder das Plätschern beim Wasser lassen, oder das Nase hochziehen und das Küssen … Ja, küssen – nur wen soll ich jetzt küssen?
… ans Ufer kräuselnde Wellen, Wind im Blätterwald, Bäume rauschen, früh morgens Vogelgezwitscher, das Donnern eines Wasserfalls, eine Tür, die knarrend aufgeht, Füße, die durch Laub laufen, der Sprung in eine große Pfütze – ach, mir gefallen viele Geräusche…
Geräusche, deren Ursprung nicht erkennbar ist, können sehr verstörend sein. Wie vor ein paar Monaten dieser hohe Summton, den ich absolut sicher dem Kühlschrank zuordnete. Mein Mann lauschte und hörte nichts. Ich bin durch die Wohnung gegangen und habe jedes Gerät inspiziert. Mein Mann hörte immer noch nichts. Dann hielt ich mir die Ohren zu – und hörte es immer noch. Ich hatte einen Tinnitus (der GsD wieder weg ist, die Halswirbelsäule war Schuld).
Er hatte dann noch etwas Sonderbares gesagt: „Was euch zu Herzen geht, wenn ihr Musik hört, sind nicht die Töne des kleinen Instruments, sondern die mitschwingenden Saiten der Großen Harfe. Ohne sie würdet ihr nur Geräusche hören.“
Swantje lauschte auf das Rauschen und Raunen des Schilfwaldes. Geräusche waren das, nur Geräusche, und doch trugen sie ihr Bruchstücke einer sehr alten Melodie zu, die zu ihrem Herzen sprach. Kam das von der Großen Harfe, deren Saiten mitschwangen?
(Zitat aus meinem Romanfragment „Schwanenwege“. Die große Harfe des Apoll = die Weltenharmonie)
Nach einem Hörsturz vor vielen Jahren bin ich froh, sie noch wahrnehmen zu können. Zum Glück hat sich mein Tinnitus verzogen, so dass ich auch die Stille wieder hören kann!
irgendwo las ich etwas von einer geräuschesammlerin… passt irgendwie gut zu Karins schellack:-))))
mir zeigen geräusche, dass ich ganz gut hören kann. manchmal nervt das. quietschig kläffende hunde, die kein ende finden. irgendwelche container, die auf asphalt schleifen (letztes jahr, immer wieder).
13 Kommentare
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April 8, 2021 um 6:23 AM
piri ulbrich
Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden. Aber auch das Wispern der Blätter im Wind ist ein Geräusch, oder das Plätschern beim Wasser lassen, oder das Nase hochziehen und das Küssen … Ja, küssen – nur wen soll ich jetzt küssen?
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April 8, 2021 um 6:31 AM
quersatzein
Leise Gespräche, knisternd wie Fallschirmseide…
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April 8, 2021 um 7:21 AM
Edith
… ans Ufer kräuselnde Wellen, Wind im Blätterwald, Bäume rauschen, früh morgens Vogelgezwitscher, das Donnern eines Wasserfalls, eine Tür, die knarrend aufgeht, Füße, die durch Laub laufen, der Sprung in eine große Pfütze – ach, mir gefallen viele Geräusche…
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April 8, 2021 um 8:09 AM
frauhemingistunterwegs
Gar nicht lustig… das kaum hörbare Gefiepse im Keller… es maust.
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April 8, 2021 um 8:38 AM
keloph
kann erfreuen oder nerven.
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April 8, 2021 um 9:05 AM
Elvira
Geräusche, deren Ursprung nicht erkennbar ist, können sehr verstörend sein. Wie vor ein paar Monaten dieser hohe Summton, den ich absolut sicher dem Kühlschrank zuordnete. Mein Mann lauschte und hörte nichts. Ich bin durch die Wohnung gegangen und habe jedes Gerät inspiziert. Mein Mann hörte immer noch nichts. Dann hielt ich mir die Ohren zu – und hörte es immer noch. Ich hatte einen Tinnitus (der GsD wieder weg ist, die Halswirbelsäule war Schuld).
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April 8, 2021 um 9:51 AM
Ingwer
Geräusche – nicht bei Schnee.
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April 8, 2021 um 10:12 AM
mona lisa
Geräusche begleiten Leben
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April 8, 2021 um 10:33 AM
Karin Braun
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April 8, 2021 um 10:56 AM
gkazakou
Er hatte dann noch etwas Sonderbares gesagt: „Was euch zu Herzen geht, wenn ihr Musik hört, sind nicht die Töne des kleinen Instruments, sondern die mitschwingenden Saiten der Großen Harfe. Ohne sie würdet ihr nur Geräusche hören.“
Swantje lauschte auf das Rauschen und Raunen des Schilfwaldes. Geräusche waren das, nur Geräusche, und doch trugen sie ihr Bruchstücke einer sehr alten Melodie zu, die zu ihrem Herzen sprach. Kam das von der Großen Harfe, deren Saiten mitschwangen?
(Zitat aus meinem Romanfragment „Schwanenwege“. Die große Harfe des Apoll = die Weltenharmonie)
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April 8, 2021 um 11:36 AM
frauholle52
Nach einem Hörsturz vor vielen Jahren bin ich froh, sie noch wahrnehmen zu können. Zum Glück hat sich mein Tinnitus verzogen, so dass ich auch die Stille wieder hören kann!
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April 8, 2021 um 6:12 PM
Joachim Schlichting
Geräusche gibt es für jedes Sinnesorgang.
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April 8, 2021 um 7:27 PM
sylvia
irgendwo las ich etwas von einer geräuschesammlerin… passt irgendwie gut zu Karins schellack:-))))
mir zeigen geräusche, dass ich ganz gut hören kann. manchmal nervt das. quietschig kläffende hunde, die kein ende finden. irgendwelche container, die auf asphalt schleifen (letztes jahr, immer wieder).
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