Freiwilliges Verzichten kann durchaus Sinn machen und erfreuen.
Wenn Menschen in Armut auf fast alles verzichten müssen, finde ich es schlimm und menschenunwürdig.
Kommt drauf an, auf was man verzichtet. Aber Verzichten ist immer aktiv. Auf Zuneigung und Liebe zu verzichten ist schwer, auf Essen und Trinken zu verzichten lebensbedrohend. Auf toxische Menschen verzichten dringend notwendig …
Ein Begriff,
liebe Sonja,
der jede und jeden innehalten und über eigenes Verhalten nachdenken lässt…
Einige Gedanken in den Kommentaren entsprechen mir völlig.
Ganz genau, liebe Gerda. Denn wenn Menschen in Flüchtlingslagern fast auf alles „verzichten“ müssen, was ein menschliches Leben ausmacht, dann passt dieses Wort nicht, dann ist es eher ein Verbrechen an einem Teil der Menschen, die nicht das gute Europa und auch nicht Amerika als Geburts- und Wohnort zugeteilt bekommen haben.
Meine „Haut“ ist inzwischen so dünn, dass ich Dokumentationen über Moria nicht mehr ansehen darf, wenn ich noch halbwegs schlafen will.
Wer nichts, oder sehr wenig hat, für den klingt Verzicht wahrscheinlich wie bloßer Hohn. Für viele ist er einfach nur lästig. Weil Verzicht ja auch durchgehalten werden will…
Ein ausgesprochen konsequentes Wort mit scharfen Kanten. Dabei nicht hart, eher in sich schön. Edel. Edle Wörter gibt es nicht viele, fällt mir gerade auf.
Lese gerade: Das Beste was wir tun können ist Nichts. So einfach gehts vielleicht nicht mit Verzicht, aber näher betrachtet ist er zukunftsträchtig, nach uns ALTEN.
„Letztlich geht es um die Einsicht, dass jede Freundschaft auch ungelebtes Leben bedeutet, Verzicht auf Gemeinsames, was man hätte auch leben können.“
(Aus „Vom Zauber der Freundschaft“ von Irmtraud Tarr)
ja, nun, wir verzichten doch ständig auf all die vielen dinge, die wir nicht können oder wollen.
heute mit einer kollegin gesprochen: klar, wir verdienen gut im vergleich zu manchem, aber mehr ginge immer. selbst in dimensionen, für die man selbst keine vorstellung hat, steht die frage: brauche ich einen eigenen jet oder sogar zwei? wer sichs leisten kann, findet viele gute gründe. wer nicht, findet noch viel mehr für den verzicht. wie blöd, sich einen eigenen jet zu halten, so selten, wie man fliegt. wenn man aber genug geld für einen eigenen hätte, flöge man vielleicht viel öfter?
der mensch des mittelalters nannte 128 gegenstände sein eigen. darin waren unterhosen und der löffel enthalten (in meinem besteckkasten ist schon mehr.)
WAS ALSO IST VERZICHT?
21 Kommentare
Comments feed for this article
September 17, 2020 um 1:20 AM
LuxOr
Ein verpöntes, da geschäftsschädigendes Verhalten ..
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September 17, 2020 um 4:34 AM
mijonisreise
Verzicht … die Vorstufe der Askese. Wobei auvh wichtig ist, ob der Verzicht freiwillug geschieht oder durch widrige Umstände herbeigeführt wird.
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September 17, 2020 um 6:59 AM
Elvira
Ich verzichte auf einen erklärenden Kommentar, da schon alles gesagt ist
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September 17, 2020 um 6:22 AM
quersatzein
Freiwilliges Verzichten kann durchaus Sinn machen und erfreuen.
Wenn Menschen in Armut auf fast alles verzichten müssen, finde ich es schlimm und menschenunwürdig.
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September 17, 2020 um 6:28 AM
piri ulbrich
Kommt drauf an, auf was man verzichtet. Aber Verzichten ist immer aktiv. Auf Zuneigung und Liebe zu verzichten ist schwer, auf Essen und Trinken zu verzichten lebensbedrohend. Auf toxische Menschen verzichten dringend notwendig …
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September 17, 2020 um 7:01 AM
Elvira
Irgendwie ist mein verzichtender Kommentar an eine falsche Stelle gerutscht.
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September 17, 2020 um 7:56 AM
aquasdemarco
Besser ist das, öfter als man denkt
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September 17, 2020 um 8:25 AM
Karin Braun
Obwohl sehr nützlich, hat es immer noch so einen Anklang von Selbstkasteiung. Dabei ist weniger sehr oft mehr.
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September 17, 2020 um 8:49 AM
puzzleblume
Verzicht verstehe ich als verstehende Willensentscheidung, Entsagung als dem Unerreichbaren, Entzogenen nachhängend: Entschluss vs. Jammern.
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September 17, 2020 um 9:42 AM
Hausfrau Hanna
Ein Begriff,
liebe Sonja,
der jede und jeden innehalten und über eigenes Verhalten nachdenken lässt…
Einige Gedanken in den Kommentaren entsprechen mir völlig.
Morgengruss von Hausfrau Hanna
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September 17, 2020 um 10:00 AM
frauhemingistunterwegs
Religiös heißt das „Fasten“.
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September 17, 2020 um 10:47 AM
gkazakou
verzichten? Es setzt voraus, einen Anspruch auf etwas zu haben, von dem man freiwillig zurücktritt. Verzichten kann nur der Habende.
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September 18, 2020 um 10:30 AM
Clara Himmelhoch
Ganz genau, liebe Gerda. Denn wenn Menschen in Flüchtlingslagern fast auf alles „verzichten“ müssen, was ein menschliches Leben ausmacht, dann passt dieses Wort nicht, dann ist es eher ein Verbrechen an einem Teil der Menschen, die nicht das gute Europa und auch nicht Amerika als Geburts- und Wohnort zugeteilt bekommen haben.
Meine „Haut“ ist inzwischen so dünn, dass ich Dokumentationen über Moria nicht mehr ansehen darf, wenn ich noch halbwegs schlafen will.
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September 17, 2020 um 12:24 PM
sylvia
etwas sein lassen. weils besser ist. wenn zwang dabei ist, fühlt sichs an, als müsste ich widerborstig werden.
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September 17, 2020 um 12:43 PM
Stephanie Jaeckel
Wer nichts, oder sehr wenig hat, für den klingt Verzicht wahrscheinlich wie bloßer Hohn. Für viele ist er einfach nur lästig. Weil Verzicht ja auch durchgehalten werden will…
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September 17, 2020 um 12:48 PM
stachelbeermond
Ein ausgesprochen konsequentes Wort mit scharfen Kanten. Dabei nicht hart, eher in sich schön. Edel. Edle Wörter gibt es nicht viele, fällt mir gerade auf.
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September 17, 2020 um 9:25 PM
Anne/LE
Lese gerade: Das Beste was wir tun können ist Nichts. So einfach gehts vielleicht nicht mit Verzicht, aber näher betrachtet ist er zukunftsträchtig, nach uns ALTEN.
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September 18, 2020 um 12:16 AM
wildgans
„Letztlich geht es um die Einsicht, dass jede Freundschaft auch ungelebtes Leben bedeutet, Verzicht auf Gemeinsames, was man hätte auch leben können.“
(Aus „Vom Zauber der Freundschaft“ von Irmtraud Tarr)
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September 18, 2020 um 10:49 PM
erphschwester
ja, nun, wir verzichten doch ständig auf all die vielen dinge, die wir nicht können oder wollen.
heute mit einer kollegin gesprochen: klar, wir verdienen gut im vergleich zu manchem, aber mehr ginge immer. selbst in dimensionen, für die man selbst keine vorstellung hat, steht die frage: brauche ich einen eigenen jet oder sogar zwei? wer sichs leisten kann, findet viele gute gründe. wer nicht, findet noch viel mehr für den verzicht. wie blöd, sich einen eigenen jet zu halten, so selten, wie man fliegt. wenn man aber genug geld für einen eigenen hätte, flöge man vielleicht viel öfter?
der mensch des mittelalters nannte 128 gegenstände sein eigen. darin waren unterhosen und der löffel enthalten (in meinem besteckkasten ist schon mehr.)
WAS ALSO IST VERZICHT?
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September 20, 2020 um 12:20 AM
kopfundgestalt
Verzichten kann ich nur schwer…
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September 20, 2020 um 2:22 PM
o)~mm
Manchmal gar nicht schlecht. Bewusster Verzicht kann bereichern.
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