Ein Gefühl des in Anbetracht der Alternativen selbstgewählten, aber auch in diesem Sinne wiederum unfreiwilligen geistigen, ggfs. auch praktischen, unverwurzelten Nomadentums stelle ich mir für mich darunter vor, falls ich es je selbst verwenden wollte.
als Adjektiv klingt es weniger ungetümlich. Unbehauste sind wir, sobald wir uns aus den schnuckelig-wärmenden Einrichtungen des Bürgertums (Familie, Kirche, Eigenheim, Gesangverein, Stammkneipe, Akademien, Bibliotheken, Theaterabonnements, Opernhaus, Weltanschauung, Nation, Volksgemeinschaft, Bankkonto ….) entfernen. Dann sind wir den Unbilden der Welt nackt ausgesetzt.
Wobei: nicht immer sind Obdachlose auch Unbehauste…
Gesangverein, oh, nä.
Das öffentliche Singen, was es in manchen Städten hienieden gibt, ist was wunderbar kreischig Freies!
[…] ein paar Tagen war “unbehaust” das Wort des Tages bei Wildgans. Gestern habe ich im Vorgarten Unkraut gejätet und eine Anzahl von Schneckenhäusern […]
12 Kommentare
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August 6, 2019 um 12:15 AM
wechselweib
Sören Kiergegaard spricht ja von der Unbehaustheit des modernen Menschen.
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August 6, 2019 um 12:50 AM
kopfundgestalt
Trifft ja den Nagel aufn Kopf .
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August 6, 2019 um 6:47 AM
noch1glaswein
Das Wort habe ich noch nie verwendet
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August 6, 2019 um 7:12 AM
alicemakeachoice
Hat sich bisher noch nie in meinen Wortschatz verirrt, bin aber auch kein Philosoph 😊
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August 6, 2019 um 8:42 AM
mona lisa
Ein Zustand ähnlich dem der Einsamkeit
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August 6, 2019 um 10:04 AM
Karin
kann ich so gar nichts mit anfangen und empfinde Widerwillen damit zu spielen
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August 6, 2019 um 11:19 AM
Myriade
Ein ziemlich beängstigendes Wort, auch wenn man gerne reist ….
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August 6, 2019 um 11:56 AM
puzzleblume
Ein Gefühl des in Anbetracht der Alternativen selbstgewählten, aber auch in diesem Sinne wiederum unfreiwilligen geistigen, ggfs. auch praktischen, unverwurzelten Nomadentums stelle ich mir für mich darunter vor, falls ich es je selbst verwenden wollte.
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August 7, 2019 um 3:53 PM
wildgans
Was für ein Satz! Herr Kleist hätte seine Freude dran gehabt…
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August 6, 2019 um 6:02 PM
gkazakou
als Adjektiv klingt es weniger ungetümlich. Unbehauste sind wir, sobald wir uns aus den schnuckelig-wärmenden Einrichtungen des Bürgertums (Familie, Kirche, Eigenheim, Gesangverein, Stammkneipe, Akademien, Bibliotheken, Theaterabonnements, Opernhaus, Weltanschauung, Nation, Volksgemeinschaft, Bankkonto ….) entfernen. Dann sind wir den Unbilden der Welt nackt ausgesetzt.
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August 7, 2019 um 3:56 PM
wildgans
Wobei: nicht immer sind Obdachlose auch Unbehauste…
Gesangverein, oh, nä.
Das öffentliche Singen, was es in manchen Städten hienieden gibt, ist was wunderbar kreischig Freies!
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August 9, 2019 um 8:22 AM
Unbehaust | monalisablog | Literatur – Gedichte – Bücher – Zitate
[…] ein paar Tagen war “unbehaust” das Wort des Tages bei Wildgans. Gestern habe ich im Vorgarten Unkraut gejätet und eine Anzahl von Schneckenhäusern […]
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