Ein alter Bildhauer wehrt sich mit Hilfe seiner Kampftochter gegen eine Art Inobhutnahme. In einem Pflegeheim, gewaltsam dorthin verfrachtet, soll er sediert und mundtot gemacht, schnell sterben. Mit ihm verfährt man nicht so. Sehr fein beschrieben von einem ehemaligen Arzt, der zu schreiben begann, irgendwann.

Peter Weibel: Mensch Keun.

Das andere Buch hat ein ähnliches Thema, wenn auch anders behandelt. Da ist eine kluge Frau sehr alt geworden und dabei in eine „poetische Verfassung“ geraten (ihr verstorbener, aber noch bunt beschriebener Gatte nannte ihre Demenz so!) Eine junge Buchhändlerin lebt nun mit Frau Dr. zusammen und erzählt unterhaltsam davon.

Martina Bergmann: Mein Leben mit Martha.

Übrigens hatte ich eine Großtante mit ebendiesem Namen, Schwester meiner ungeratenen Oma. Sie lud gerne Leute zu sich ein zum Karten spielen, miteinander rauchen und reden. Beim Essen auftragen und jedem Umhergehen furzte sie laut wie ein Pferd, merkte es nicht, roch es nicht, weil sie halt schon in einer poetischen Verfassung war, zumindest ein bisschen.