In Luxemburg gibt es keine Schriftsprache der gesprochenen nach, erklärte uns die Besuchte. Französisch und Deutsch wird geschrieben, luxemburgisch gesprochen.

Wir besuchten alte Mutterfreunde, die Schwester und ich. Erst über den hohen Hunsrück, dann über Trier ins wenig ferne Ausland.

Wir logierten im Hotel mit dem ältesten funktionstüchtigen Lift von ganz Luxemburg, mit Jugendstilschmuckstängelchen und leicht rumpeligen Stösschen zwischendurch und obwohl über dem Weihnachtsglimmerfeuermarkt gelegen,  hörte man im Zimmer nichts. Beinahe sprachen die Fenster mit uns. In der Nacht, in der es schneite, hüpfte eine junge Frau juchzend über den Markt und oben an den Festungskasemattenmauern warfen begeisterte Menschen mit Schneebällen oder rollten dicke Schneemannteile zurecht.

Sehr konservativ seien die Menschen dort, erzählte die Mutterfreundin. Obwohl der Straßenverstopfungsverkehr heftig war, hörte man nie ein Hupen, ließen alle den Fußgängern den Vortritt, und normale Dinge schienen uns sehr, sehr teuer, mitunter das Dreifache wie hier. Wir sind aber keine Konsummäuse, höchstens bei schrägen Postkarten und schönen Schreibgeräten, ach ja, und in der Bar des Hotels. Da tänzelte ein Zauberbarkeeper und goß Säfte in einem Schwung gefühlte drei Meter runter und sie flossen wieder hoch, es sah jedenfalls so aus. Er konnte so schön breit lachen und hat meinen Bora-Bora gut gemixt. Man gönnt sich mal was, nicht immer nur davon lesen. Kurz: es war eine wunderhübsche Kleinreise.

Ab und zu ein Gefühl, als sei man in Prag, in Nürnberg, in irgendeiner Festungsstadt, überall diese Felsen und Gemäuer, im Park ein Ewiges Feuer zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkrieges und die Leiden des Volkes von Luxemburg.

Aufgefallen sind mir noch die vielen Flugzeuge, zur Landung ansetzend, der eine schöne öffentliche Bücherschrank, der Englische Buchladen, ein so hübscher Pullover für meinen Enkel, der allerdings an die vierhundert Euro kosten sollte, die riesige Konditorei, wo ich genau die Eclairs fand, die ich liebe, die einsamen Menschen im Edelaltersheim, wo wir mit und bei dem Besuchsmann speisten, viele liebevolle Eltern, die futuristische Straßenbahn zu den Büro- und Bankenalleen …Unten im Grund das Flüsschen Alzette mit schmalalten Häusern, da konnte die Schwesterfotografin begeistert auf Motive zugreifen …Die Eindrücke sind noch nicht alle ausgereift.