Wer schnippelt mit dem Nagelscherchen an der rosa Seife rum, um das Verhalten der Schneidekrümel bei geringem Wasserlauf drauf zu beobachten? Die Ideen der Kinder lassen einen ausbrechen in schiere Forschersdrangfreude und entstehen einfach nur aus einem anderen Blick auf die Dinge.
Meine Schüler ließ ich mal aus billiger Seife Figuren schnitzen, das fiel mir dabei wieder ein, ganz einfach ging das und die Schülerfinger rochen dabei vehement sauber.
Mir fallen unsaubere Dinge ein, doch ich bremse hier die Aufschreiberei zwecks Blogetikette. Bin keine unhöfliche daherschreiende Prollfrau, das nur im Traum, im schlüpfrigen.
Von der Opernsängerin zur Pornoproduzentin, da sah ich so eine. Wie krass. Dann doch lieber zart und zierlich in der Studierstube.
Vielleicht bisschen an der Moralseife schnippeln, dabei „Sabinchen war ein Frauenzimmer“ singen…da war was mit „und schnitt ihr ab den Schlund“.
Die Debatten um häusliche Gewalt sollten von dergleichen was erzählen.
11 Kommentare
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November 24, 2018 um 11:25 AM
gkazakou
o grausige Moritot! Doch handelt es sich hier um außerhäusliche Gewalt gegen Frauen, das Sabinchen wurde ja von den Dienstherren davongejagt und erst dann vom Schuster ermordet. Egal? Egal.
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November 24, 2018 um 12:01 PM
Geschichten und Meer
Aber der Schuster, dieser rabenschwarze Hund, war doch ihr Liebhaber, oder irre ich mich da? Dann wäre es auf jeden Fall zumindest eine Beziehungstat.
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November 24, 2018 um 12:39 PM
gkazakou
Ja ja, eine Beziehungstat war es. Sabinchen machte für ihn die Beine breit, stahl für ihn, damit er saufen konnte, wurde seinetwegen aus ihrer Stellung gejagt und ließ sich schließlich die Kehle durchschneiden. Warum? Weil sie ihn liebte wie Hanna Cash den wüsten Kent? (Ballade von Bertold Brecht).
Und wenn er hinkt und wenn er spinnt
Und wenn er ihr Schläge gibt:
Es fragt die Hanna Cash, mein Kind
Doch nur: ob sie ihn liebt….
Und wenn sie die Fische kochte, sieh:
Dann sagten die Kinder auf seinem Knie
Den Katechismus her:
Durch fünfzig Jahr in Nacht und Wind
Sie schliefen in einem Bett.
Das war die Hanna Cash, mein Kind
Gott mach`s ihr einmal wett.
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November 24, 2018 um 2:22 PM
Hedwig Mundorf
Die Geschichte der Porno drehenden Opernsängerin fand ich auch sehr merkwürdig. Vielleicht krank? Oder verklemmt?
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November 26, 2018 um 6:33 PM
wildgans
Krank? Verklemmt?
Och nö.
Glaub ich!
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November 24, 2018 um 2:27 PM
waldviertelleben
in deinem kopf denkt es sich querbeetbunt. gerne gelesen.
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November 26, 2018 um 6:33 PM
wildgans
Aber immer!
Danke!
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November 24, 2018 um 2:49 PM
puzzleblume
Ob Oper oder Seifenoper: Das Gewerbe, das bei der Darstellung von Leidenschaften zuschauen lässt und dessen Körperarbeiter Regieanweisungen zu folgen und sich stundenlang bei lautstarken Akten zu veräussern haben, bis weder Stimme noch Körper noch für Rollenfächer taugen – jemand, der den Zynismus in der Sache erkennt, ist geistig durchaus gesund.
Interessant ist der Zusammenhang zwischen der anhaltend ausgeübten häuslichen Gewalt und dem Konsum derselben, sei es aus dem Kanon kultureller Werke oder den trivialen Medienprodukten.
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November 26, 2018 um 6:34 PM
wildgans
Fein rausgearbeitet- echt jetzt!
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November 24, 2018 um 7:08 PM
Der Emil
Und mir fällt hierzu nur dieses Lied ein („Ihren Liebsten zu erwarten … schlich sich Phyllis in den Garten“)
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November 26, 2018 um 6:35 PM
wildgans
Nicht von Rory Gallagher, oder wie hieß der noch?
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