Im feinen Earlgreyfünfuhrtee schwimmen winzige Gewitterfliegen. Die tun das sonst nur im Juli. Die finden sich sogar unter Glas, weil sie in Bilderrahmen steigen, manchmal. Wenn man die runterschluckt, darf man nicht mehr aufs Kettenkarussell. Oder waren das die blauen Blümchen?
Den Waldsauerklee wiederum kann man essen. Fette Fliegen, die einem ins Lachmaul fliegen lieber nicht. Einen Freund hatte ich, der trat arme Schildkröten so hasserfüllt, dass sie hüpften. Der war auch bald tot. Aus Irrtum hatte ich mir den ausgesucht. Unreifes Naivlingerchen, das ich war.
Später sah ich die feinen Füße meiner toten Großmutter und reifte gleich sieben Schritte.
Unter den Arkaden von Uzes wurden es nochmal so viele. Es lief die ältere, bunt gekleidete Frau mit ihrer Staffelei vorbei und zeigte mir Dienstangstmaus, wo ich eigentlich hinwollte.
Nie saß sie im Chalet und weinte übern Klee.
Kandinsky kam zum Tee.
Ach nee, es war die bezopfte Mary Bauermeister ganz ohne einen Eimer Kleister.
10 Kommentare
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Mai 29, 2018 um 5:36 PM
richardhorn1963
Welch wunderbare Worte! Gut, dass die Dienstangstmaus jetzt sowohl mit Tee als auch mit Kleister klarkommt…
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Mai 30, 2018 um 11:27 PM
wildgans
Vielen herzlichen Dank und ein Willkommen hier, ein gutes!
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Mai 29, 2018 um 11:03 PM
Clara Himmelhoch
Mal ganz davon abgesehen, dass ich es natürlich mehr als fies finde, Schildkröten zu treten, kommen mir aber dabei dennoch zwei Fragen:
1. Wo begegnen einem in Deutschland in freier Natur Schildkröten? Mir sind bisher immer nur welche begegnet, die eingezäunt waren.
2. Haben Schildkröten nicht einen so harten Panzer, dass sich Fieslinge daran ihre Zehen kaputt brechen, wenn sie nach ihnen treten.
Gut, dass der dich nicht durchs Leben begleitet hat – wer weiß, er hätte sicher irgendwann auch nach dir getreten.
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Mai 30, 2018 um 11:30 PM
wildgans
Das mit der Schildkröte war im Garten bei seinem Patenkind, dessen Tier ihn nervte, weil es an seinem Schuh schnupperte oder so. Und er trat das Tier so, dass es durch die Luft flog.-
Nach mir, damals noch „williges Opfer“ hat er oft genug getreten.-
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Mai 30, 2018 um 11:35 PM
Clara Himmelhoch
Mein Gott, wie kaputt im Kopf muss der denn gewesen sein, nach einer kleinen unschuldigen Schildkröte zu treten, nur weil er genervt war.
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Mai 30, 2018 um 6:32 PM
Herr Ärmel
Alles halb so wild, wenn man bedenkt dass man seinem ganzen Leben während des Schlafens durchschnittlich ungefähr 70 Insekten und 10 Spinnen essen wird.
Feierabendgruss von der Schlemmerfähre
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Mai 30, 2018 um 11:31 PM
wildgans
„Alles halb so wild“ – genau, ich sag`s ja.
Und diese nächtlichen Verschluckereien, ich dachte, es wären um die acht Kilo?
Gruß aus dem Landhaus
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Juni 1, 2018 um 10:16 PM
Herr Ärmel
Sollte jetzt der Satz : denken ist Glückssache zutreffen? Ich wills nicht glauben.
Abendgruss aus der Ferne
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Juni 1, 2018 um 11:49 PM
wildgans
Mathematik, Statistiken, Erfahrungen. Wer weiß. Jedenfalls kratzt es im Hals.
Gruß in die Nacht
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Juni 2, 2018 um 10:27 PM
karfunkelfee
…das ist wieder so ein Text von Dir mit Sätzen drin…gereift in mehr als sieben Schritten…ich frag mich wie viele. Setze Teewasser auf. Trink Kandinskykleistertee und denk an meine Chemielehrerin, Frau Baumeister mit der Heliumstimme und der chlorgrünen Bluse, den Argonaugen.
Deine Texte…:-)
Einen schönen Sonntag wünsche ich…
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