Ein Zelt nehme ich mit. Ein Zelt, das man in die Luft wirft und wenn es unten ankommt, schlüpft man rein, bezieht es und wohnt.

Damit fahre ich nach Marbach am Neckar und lebe fortan auf der Wiese am Literaturarchiv.

Meine Deutschprofessorin hätte mir dieses Traumgebiet nie zeigen dürfen.

Damals noch mit den Stimmen von Heinrich Böll, Hesse und so fort. In der gläsernen Vitrine die Liebesbriefe von Jimi Hendrix an Uschi Obermaier, leichte US-Krikelkrakelhandschrift, dennoch gut lesbar.

Und auf dem Friedhof bei Seattle fanden wir sein Grab, dicht bei der Großmutter, die er sehr geliebt haben muss.

„Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen…“ – „Und das Totsein ist mühsam und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig Ewigkeit spürt.-“

Diese Rilkeworte zum Tod meines langjährigen Brieffreundes. Einen Klarapfel pflanzte ihm ein Intimus kurz vor seinem Tod in den geliebten Garten. Geschenk zum 77. Geburtstag.

Wer liebt derlei Geschenke nicht. Besser als jedes fliegende Zelt.

Heute den Lieblingsschwager treffen und tüchtig schwadronieren oder auch reden, richtig in echt. Mitunter verstärkt sich das beim Leben ins Weite!