Es gibt seltsame Dinge. Der Enkel erkrankt nicht, obwohl er schon einige Einkaufswagenschiebeleisten abgelutscht hat. Jetzt tut er das nicht mehr, jetzt unterhält er sich lautstark mit den Leuten in der Kassenschlange, erklärt seine Familienverhältnisse und Vorlieben samt weiteren Lebenstatsachen. Dass die Dinosaurier ausgestorben sind, oder wie die Großeltern mit Vornamen heißen.
Ich stromere sumpfige Gartenwege entlang oder spüre im Netz neue feine Mühelosblogs auf. Die kommen für eine Bewährungszeit in meine Blogroll. Die alten verharren.
Man will dem Grau entweichen und doch nicht in Massenwanderungen Mandelblütenwege ansteuern. Man will rohes Sauerkraut essen oder Instantflädlesuppe. Iiiih. Ein alter Freund zeigt seine vierte Hochzeit an, während andere in die Gräber sinken. Was tut man nicht alles.
Reisen werden geplant, in ungefährliche Gebiete, die Überlegungen von Goethe vor Italienreisen nachempfunden und in mir heult das Seelenpferd lieber doch nicht frühen Kutschfahrten nach. Der Antreiber ließ die Reifrockdamen so oft rauspurzeln, in dem er über schräge Hänge lenkte, insofern auch gefährlich.
Zeitungslesen macht mundtrocken und treibt die Herzschlagfrequenz flott in die Höhe. Was die und die über jene sagten, und warum man keine Einkaufswagenschiebedinger ablecken soll!
8 Kommentare
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März 10, 2018 um 11:12 AM
gkazakou
eine Plaudertasche, der Kleine? dann ist dein Vorname jetzt in aller Munde, und die Verkäuferin an der Kasse ruft nicht mehr fröhlich?: „Guten Morgen, Frau Wildgans!“ sondern „Hallo Sonja!“ Dass die Dinos ausgestorben sind – woher weiß er das, der Schlauberger? Hat er die Welt schon ganz umrundet? Mandelblütenwege schreite ich täglich ab, und mein Herz dankt es mir. Da sind freilich keine Menschenmengen weit und breit. Recht bedenkenswert finde ich deine Reise-Vorüberlegungen… Hab einen feinen Stromertag!
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März 11, 2018 um 10:34 PM
wildgans
Plaudertaschen seien weiblich, dachte ich. Egal. Er ist (noch) sehr offenherzig, der Kleine.
Genau, der Tag war stromerschön. Wir haben aus Steinchen vom Rheinufer lange Wege für winzige Fahrzeuge gelegt.-
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März 10, 2018 um 12:20 PM
Clara HH
So ist das richtig! Kinder, die nicht in Bezug auf Hygiene überbehütet werden, können eben auch Klinken und sonstiges ablutschen, ohne gleich krank zu werden.
Der Lütte wäre sicher auch ein guter „Kumpel“ für mich – aber wenn er den dortigen Dialekt spricht, würde ich ihn nicht verstehen.
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März 11, 2018 um 10:36 PM
wildgans
Der spricht astreines Hochdeutsch. Und wie! Gestern hielt er mir seinen offenen Mund hin und sagte: Oma, riech mal! –
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März 11, 2018 um 10:37 PM
Clara HH
Der Zusammenhang zwischen Hochdeutsch reden und an seinem Mund schnuppern, der ist mir jetzt nicht ganz klar.
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März 11, 2018 um 10:40 PM
wildgans
Fiel mir nur grad so ein. Jedenfalls will er mal Paläontologe werden – und spricht das Wort sehr fein aus.
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März 10, 2018 um 6:11 PM
sylvia
dein enkel ist großartig („du sagtest es bereits“ – sagte immer ein freund zu mir, wenn ich aus übergroßer begeisterung etwas doppelt und dreifach oder öfter lobte)… macht so viel spaß, diese lebendigen sachen zu lesen. und die empfehlungen in der blogroll sind sowieso, sowieso, soooo… ich liebs.
grüßele
Sylvia
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März 11, 2018 um 10:36 PM
wildgans
Das ist eine Lobrede hoch Eins! Tausend Dank, liebe Sylvia!
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