Da ist er, der 10.10.- auf den Tag genau vor vierzig Jahren, waren wir auf dem Standesamt. In nicht dafür geeigneter Kleidung, die Trauzeugin gar in kaputten Jeans, der Standesbeamte hatte Trachtenhornknöpfe an der Lodenjacke. Danach ging jeder seiner Wege. Beinah wie eine Scheidung. Was folgte: siehe Überschrift. So kam es dazu, dass ich heute mit einem fröhlichen, überaus gepflegten, großzügigen, verständnisvollen Herrn eine Partnerschaft auf Augenhöhe führe. Kleine Auf- und Abs inbegriffen, aber keine gewaltige Infragestellung mehr. Nicht, dass wir jeden Abend volltrunken unterm Tisch liegen oder obendrauf tanzen, alles läuft in ruhigeren Bahnen. Wobei er noch immer wilde Abenteuer durchwandern will und ich nur im Sauerland ein wenig schlendern.

Wobei er die tollen Feinkoffer packt und ich die gewebten Hippietaschen mit Paisleymuster und Städtewappen drauf. Wobei er mit früheren Kinderpsychiatern filosofierend die Tunnel von Madeira durchquert und ich das Goldene Ei vom Waldskulpturenweg durch die Tannen funkeln sehe, so gern und mit der Schwester, der einzigen fast, die ich habe.

Das Leben läuft noch, wer weiß, wie lange. Deshalb machen wir uns in aller Ruhe auf die Wege!