Sprunghaft: Die ersten Flohmärkte meines Lebens lernte ich in London und Paris kennen. Später zogen die hier nach. Ein Catsuit in London mit durchgehendem Reißverschluss: in meiner Heimatdiscothek schauten sie schräg und Fummler suchten sich Wege. Ich war grad auf dem Whiskeyprobenweg, wieviel noch reingeht und so. Heimwege in tumber Torkelbewusstlosigkeit.

Meine arglosen Brieffreundschaften, sogar in den Knast, erfuhren davon nichts. Einer hieß Manfred Müller und lebte in Dessau. Einer malte unaufhörlich barocke Rosen auf den Briefrand. Die weiblichen zählten ihre weiblichen Schadhaftigkeiten auf und vom Erbsen sortieren und von Hühnerhaltung schrieben sie mitunter.

Heutzutage ist mein Kontrastprogramm manchmal das Schauen größerer Ereignisse wie Berlinale und Opernball, damit es nicht zu geistigen Eintrübungszuständen kommt. Das zu verhindern ist noch besser möglich durch den nun entwicklungsschrittmäßig viel plappernden Enkel. Sogar: „Oh, Oma pupsi, tschuldigung!“ höre ich heraus. Die Betrachtung von neu auftauchenden Kontaktmenschen erfolgt unbedarft interessiert mit fröhlichen Treffkommentaren. Jede Pfütze ist Aufforderung, ganz ohne Theorie sich zu verhalten.

Ein anderes Nachdenkgebiet ist die Internettagebuchführung mit all dem Drumherum. Mal schauen.