Beim Pornobäcker wird noch immer so fein dekoriert, mit Kürbisschen und Weihnachtshäuslein zwischen Wattebäuschchen, unter der halb hochgezogenen alten Geschäftsjalousie. Zu mir meinte er mal, ich hätte Katzenaugen und in meinen Ausschnitt könne man eine Menge Brötchen werfen. Gelesene, zerfledderte Erotikheftchen warf er zu den Nachbarn rüber.

Der aus den Niederungen bei Frankfurt zugewanderte Italiener ließ in einem düsteren Winkel eine große Helle einziehen. Seine Fleißanfälle brachten ein üppig tragendes Feigenbäumchen hervor, ein Blumenparadies samt Zitronenkleinbaum. Wenn im alten Zehnthof gegenüber die Hühner abhauen, trägt er sie murmelnd zurück und schäkert mit der Mutterpflegerin aus Bremen.

In der Talaue wütet ein Neubaugebiet, nicht weit weg vom Rattenbach, der schon lange nicht mehr plätschert und stinkt.

Am Freitagabend sah ich mir das „Literarische Quartett“ an, diesmal eine Plappergebrummskatastrophe. Lange wirkt das ungebührliche Gerede nach, dazwischen die verzweifelten Blicke des konsternierten Moderators, der Manuel Neuer des Buchfernsehens. Jungsgesicht.

Jetzt hätte ich doch gern ein paar frisch duftende Brötchen im Hemde…