Tabu, Rage und Plagiate – nicht genommene Worte des Tages, die auf dem Ananaszettel notiert waren. Bratreis beim Chinesen, demnächst wieder und vielleicht dem wilden Bisonpärchen im finsteren Herbstwald begegnen. Unsortiert fallen mir Schülernamen ein, selten dabei ein Richard oder Vincent. Auch Familiennamen und Gesichter von Großeltern. Scharrers Malwine. Meist lachten die, waren viel unbesorgter wie die jungen Eltern. Als Omma Neues lernen. Man gibt Kerwegeld. Hält sich die Ohren zu wegen des höchsten Selbstbehauptungsgetönsgeschreis. Und immer wieder dasselbe tun in genau der gleichen Reihenfolge. Sonst wieder die Ohren…Bilderbuchtexte werden in Windeseile gespeichert, auch eigene wilde Geschichten. Aber die ändern sich bei Wetterumschlägen oder Launen, aus Riesennägeln werden Tautropfen, aus grauen Wölfen zappelnde Karnickel oder fett sich wälzende Wale. Grätenknochendurchgezappelt.
Die warmen Einmalsocken aus dem A380, mit dem der Gatte in die Nähe mystischer Postämter flog, liegen hier nahe meiner Schreibtischlampe, unbenutzt. Vielleicht kriegen die schrille Namen, so als Handpuppenerfindungspaar. Ottmar und Gretel wollen nach Sansibar, nehmen den Papagei Friedhelm als Taxi, wobei der unterwegs keine Lust mehr hat und – mal sehen.
Heute leider kein Streuselkuchen. Dafür ein Pflaumenmusbrot mit Antiherzinfarktsbutter drunter.
5 Kommentare
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Oktober 2, 2016 um 1:21 PM
karfunkelfee
Furios und hab mich gern in Deine Welt entführen lassen, kaum zu fassen, was Du in hohen Sprüngen hier beschreibst und dieses textliche Getöse hingebungsvoll mit schlicht köstlichem selbst fabriziertem Pflaumenmus bestreichst. Egal…Es wurde sich mit Lesewonne einverleibt…✨👌
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Oktober 3, 2016 um 10:01 AM
wildgans
Vielen Dank, liebe Langkommentarschreiberin! Ich mag das sehr, mitsamt der Lesewonne…
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Oktober 2, 2016 um 1:24 PM
karfunkelfee
Das mit dem Papagei Friedhelm erzähl ich meinem Vater weiter. Es wird ihn aus namhaftenden Grunde nämlich sehr erheitern…😉
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Oktober 2, 2016 um 7:44 PM
Clara HH
Wenn ich so deine Enkelgedanken lese, muss ich wirklich staunen, wie die Zeit rast. Ich kann mich noch gut erinnern, wie du hier die Andeutung machtest, dass du Oma wirst – und jetzt ist er schon so „groß“.
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Oktober 3, 2016 um 10:03 AM
wildgans
Deine Kommentare sind mir ebenfalls so hochwillkommen! Ja, auch ich staune über die sich bewahrheitenden Sprüche meiner Mutter: Warte nur mal, bis du in mein Alter kommst, da rast die Zeit nur noch so….
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