Ich technikorientierte Frau denke in diesem Falle ganz pragmatisch an unsere Häuserfassaden. Diese müssen nächstes Jahr renoviert werden, und ich sitze bestimmt viele Wochen im Dunkeln hinter der Abdeckung
was tun
wenn sie bröckeln
die aufgebrachten
putze und farben
sich beulen und reissen
dann ist es zeit
den kopf einzuziehen
oder: jetzt gerade!
zu rufen
Manchmal verbergen sich hinter einer schönen Fassade stinkende, zugemüllte oder hässliche Wohnungen, oder sie ist gar nur noch Fassade und dahinter steht nichts und manchmal verbergen sich hinter eher unansehnlichen oder unscheinbaren Fassaden auch Schätzchen von hohem Wohn- und Lebenswert. Oft lebt hinter einer Fassade auch genau das, was man dahinter vermutet. Clara, was heißt hier überhaupt pragmatisch…? Ich bin auch pragmatisch. Und manchmal auch ein bisschen pragmasymbolisch. Oder symbomatisch? Wattenu?
Morgengruß in die Blogrunde und zur Blogherrin✨
Hallo, liebe Fee – ich habe auch noch eine politische Erinnerung an „Fassaden“, nicht nur eine pragmatische. Es gab zu DDR-Zeiten die sogenannte „Protokollstrecke“ – die Regierung nahm immer den gleichen Weg zu ihren Wohnsitzen in Wandlitz. Und auf dieser Strecke wurden die Fassaden der Häuser exzellent hergerichtet – wie es dahinter aussah, durfte keiner wissen.
Irgendjemand hat mal behauptet, die haben nur bis zur zweiten Etage renoviert und verschönt, denn höher kann man aus dem Auto von den Rücksitzen eh nicht gucken. – Das kann ich aber nicht bestätigen.
Danke, eine interessante Geschichte ist das! Und lässt weit hinter Fassaden blicken. Dahinter die leeren Augen-Höhlen der Fenster. Ich seh Deine Bilder trotz der schönen hergerichteten Fassaden einen dusteren Himmel spiegeln. Meine Nachbarn hinter der dreckigen Fassade haben bunte Orchideen im Fenster blühen…☺️
Liebe Fee, ich denke, viele Genossen bestanden auch nur aus Fassade und dahinter ein anderer Mensch. – Ich habe mich meist oder oft bemüht, Fassade und Inneres nicht auseinander klaffen zu lassen.
Ich bin hundekaputt und sollte ins Bett fallen!
Ihr seid klasse, meine feine WdT-Gemeinde – ach, und ab und zu die Zufallsanwesenden! Zu „Fassade“ fällt mir das päd.Studium ein und wie wir Schulkindern beibringen könnten, was eine solche ist, wer mit ihr umgehen muss – sowas eben. Ein schönes Arbeitsblatt dazu fand ich dieses, auf dem in einer Reihe verschiedene Stadthausfassaden waren, jedoch mittendrin und am Rand welche fehlten. Da entwarfen die Kinder die wildesten Hütten mit bizarren Leuchtreklamen, seltsamen Flugobjekten oben, kaputten Fahrrädern unten. Es gab aber auch brave Banken, Bäckereien, Kirchen, Siedlungshäuschen. –
Ich kenne den Feuervogel schon sehr lange. Ihre zitierte Textzeile stammt nicht aus dem Feuervogel. Durch die Titelnennung mit einem Fragezeichen dahinter wollte ich dezent darauf hinweisen… 😉
Da gebe ich Ihnen zum Teil Recht, bester Herr Ärmel. Das war „Der Feuervogel“ (1973) Aber es gibt ein weiteres Lied nur mit dem Titel Feuervogel. Refrain: „Oh, wunderbarer Morgen…“
Ich kenne, wie geschrieben, nur „Der Feuervogel“ von K.H. (auf K.H., 1975 und Ein Konzert, 1980.)
Das Lied Flügel (Zeit zu leben, 1991) ist mir unbekannt. K.H. war mir nur bis Anfang der 1980er Jahre wichtig.
Abendgrüsse aus dem Bembelland,
Herr Ärmel
Fassaden sind nicht per se schlecht. Sie schützen einen weicheren oder verletzlicheren Kern (bei Häusern und Menschen).
Die Frage ist, ob ich mich mit der Fassade begnüge, oder ob ich mir die Mühe mache, zu versuchen hinter die Fassade zu schauen, tiefer vorzudringen.
Manche Menschen sind ganz froh und zufrieden nur die Fassaden anderer Menschen anzuschauen. Sie wollen gar nicht mehr wissen.
Andere möchten hinter die Fassaden schauen, die Motive dafür können aber sehr unterschiedlich aussehen.
Meine Erfahrung ist, dass es Zeit und Geduld braucht, bis man hinter die Fassade eines Menschen geladen wird. Nicht jeder ist bereit diese Zeit und Geduld aufzubringen. Es wird also brachial versucht durchzudringen, und das geht meist böse nach hinten los.
Für mich gehört es zum Respekt gegenüber anderen Menschen, zwar zu signalisieren, dass ich gerne wüsste, was sich hinter der Fassade verbirgt, aber zu akzeptieren, wenn ich nicht hinter die Fassade gebeten werde, d.h. dann auch nicht beleidigt zu sein oder böse zu werden.
24 Kommentare
Comments feed for this article
Juli 31, 2016 um 1:11 AM
Clara HH
Ich technikorientierte Frau denke in diesem Falle ganz pragmatisch an unsere Häuserfassaden. Diese müssen nächstes Jahr renoviert werden, und ich sitze bestimmt viele Wochen im Dunkeln hinter der Abdeckung
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Juli 31, 2016 um 1:41 AM
Arabella
Tja…
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Juli 31, 2016 um 6:57 AM
Quer
Bröckelt mit der Zeit…
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Juli 31, 2016 um 7:36 AM
Stephanie Jaeckel
Ist aber auch manchmal hilfreich. Wenn man sich nicht jeder und jedem ausliefern möchte.
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Juli 31, 2016 um 7:41 AM
Herr Ärmel
Vor oder hinter Fassade, das ist jeweils die Frage…
Frühstücksgruss von der Fähre
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Juli 31, 2016 um 10:19 AM
sylvia
was tun
wenn sie bröckeln
die aufgebrachten
putze und farben
sich beulen und reissen
dann ist es zeit
den kopf einzuziehen
oder: jetzt gerade!
zu rufen
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Juli 31, 2016 um 11:29 AM
wildgans
klasseeeee!
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Juli 31, 2016 um 11:06 AM
karfunkelfee
Manchmal verbergen sich hinter einer schönen Fassade stinkende, zugemüllte oder hässliche Wohnungen, oder sie ist gar nur noch Fassade und dahinter steht nichts und manchmal verbergen sich hinter eher unansehnlichen oder unscheinbaren Fassaden auch Schätzchen von hohem Wohn- und Lebenswert. Oft lebt hinter einer Fassade auch genau das, was man dahinter vermutet. Clara, was heißt hier überhaupt pragmatisch…? Ich bin auch pragmatisch. Und manchmal auch ein bisschen pragmasymbolisch. Oder symbomatisch? Wattenu?
Morgengruß in die Blogrunde und zur Blogherrin✨
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Juli 31, 2016 um 11:17 PM
Clara HH
Hallo, liebe Fee – ich habe auch noch eine politische Erinnerung an „Fassaden“, nicht nur eine pragmatische. Es gab zu DDR-Zeiten die sogenannte „Protokollstrecke“ – die Regierung nahm immer den gleichen Weg zu ihren Wohnsitzen in Wandlitz. Und auf dieser Strecke wurden die Fassaden der Häuser exzellent hergerichtet – wie es dahinter aussah, durfte keiner wissen.
Irgendjemand hat mal behauptet, die haben nur bis zur zweiten Etage renoviert und verschönt, denn höher kann man aus dem Auto von den Rücksitzen eh nicht gucken. – Das kann ich aber nicht bestätigen.
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Juli 31, 2016 um 11:22 PM
karfunkelfee
Danke, eine interessante Geschichte ist das! Und lässt weit hinter Fassaden blicken. Dahinter die leeren Augen-Höhlen der Fenster. Ich seh Deine Bilder trotz der schönen hergerichteten Fassaden einen dusteren Himmel spiegeln. Meine Nachbarn hinter der dreckigen Fassade haben bunte Orchideen im Fenster blühen…☺️
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Juli 31, 2016 um 11:26 PM
Clara HH
Liebe Fee, ich denke, viele Genossen bestanden auch nur aus Fassade und dahinter ein anderer Mensch. – Ich habe mich meist oder oft bemüht, Fassade und Inneres nicht auseinander klaffen zu lassen.
Ich bin hundekaputt und sollte ins Bett fallen!
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August 1, 2016 um 12:16 AM
karfunkelfee
…ich teile Dein Bemühen, halte es für ein richtiges…Schlaf schön schnell…✨
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August 2, 2016 um 11:22 AM
Myriade
Düstere Bilder aus der DDR. Sehr interessant
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Juli 31, 2016 um 12:26 PM
wildgans
Ihr seid klasse, meine feine WdT-Gemeinde – ach, und ab und zu die Zufallsanwesenden! Zu „Fassade“ fällt mir das päd.Studium ein und wie wir Schulkindern beibringen könnten, was eine solche ist, wer mit ihr umgehen muss – sowas eben. Ein schönes Arbeitsblatt dazu fand ich dieses, auf dem in einer Reihe verschiedene Stadthausfassaden waren, jedoch mittendrin und am Rand welche fehlten. Da entwarfen die Kinder die wildesten Hütten mit bizarren Leuchtreklamen, seltsamen Flugobjekten oben, kaputten Fahrrädern unten. Es gab aber auch brave Banken, Bäckereien, Kirchen, Siedlungshäuschen. –
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Juli 31, 2016 um 2:28 PM
gkazakou
Fassade ist die Maske der Häuser oder Menschen, also das, was einem meist nur gestattet ist zu sehen. Meistens ist es interessant genug.
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Juli 31, 2016 um 4:10 PM
Silbia
Sofort ein Lied im Kopf von Klaus Hoffmann – Feuervogel: „Du musst hinter die Fassade gehn, dann wirst du neue Wunder sehn…“ ♫♫♫♫
Ohrwurm sitzt! 🙂
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Juli 31, 2016 um 5:22 PM
Herr Ärmel
Feuervogel? 😉
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Juli 31, 2016 um 8:23 PM
Silbia
Ja, Sie kennen das Lied von Ihm?
Haha, nun hat der Feuervogel hat den Ohrwurm gefressen… fein! 🙂
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Juli 31, 2016 um 8:29 PM
Herr Ärmel
Ich kenne den Feuervogel schon sehr lange. Ihre zitierte Textzeile stammt nicht aus dem Feuervogel. Durch die Titelnennung mit einem Fragezeichen dahinter wollte ich dezent darauf hinweisen… 😉
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Juli 31, 2016 um 8:37 PM
Silbia
Da gebe ich Ihnen zum Teil Recht, bester Herr Ärmel. Das war „Der Feuervogel“ (1973) Aber es gibt ein weiteres Lied nur mit dem Titel Feuervogel. Refrain: „Oh, wunderbarer Morgen…“
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Juli 31, 2016 um 8:49 PM
Silbia
Korrigiere nochmals, es wurde von Gila Antara als „Feuervogel“ veröffentlicht, bei K.H. heißt es „Flügel“ – ich hoffe nun passt es.
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Juli 31, 2016 um 9:16 PM
Herr Ärmel
Ich kenne, wie geschrieben, nur „Der Feuervogel“ von K.H. (auf K.H., 1975 und Ein Konzert, 1980.)
Das Lied Flügel (Zeit zu leben, 1991) ist mir unbekannt. K.H. war mir nur bis Anfang der 1980er Jahre wichtig.
Abendgrüsse aus dem Bembelland,
Herr Ärmel
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Juli 31, 2016 um 5:07 PM
Kvinna
Bleibt manchmal stehen. Obwohl alles Andere schon tot ist.
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Juli 31, 2016 um 5:35 PM
liisa
Fassaden sind nicht per se schlecht. Sie schützen einen weicheren oder verletzlicheren Kern (bei Häusern und Menschen).
Die Frage ist, ob ich mich mit der Fassade begnüge, oder ob ich mir die Mühe mache, zu versuchen hinter die Fassade zu schauen, tiefer vorzudringen.
Manche Menschen sind ganz froh und zufrieden nur die Fassaden anderer Menschen anzuschauen. Sie wollen gar nicht mehr wissen.
Andere möchten hinter die Fassaden schauen, die Motive dafür können aber sehr unterschiedlich aussehen.
Meine Erfahrung ist, dass es Zeit und Geduld braucht, bis man hinter die Fassade eines Menschen geladen wird. Nicht jeder ist bereit diese Zeit und Geduld aufzubringen. Es wird also brachial versucht durchzudringen, und das geht meist böse nach hinten los.
Für mich gehört es zum Respekt gegenüber anderen Menschen, zwar zu signalisieren, dass ich gerne wüsste, was sich hinter der Fassade verbirgt, aber zu akzeptieren, wenn ich nicht hinter die Fassade gebeten werde, d.h. dann auch nicht beleidigt zu sein oder böse zu werden.
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