Wenn einem der Arsch auf Grundeis geht, flattern Herz und Seele. Wenn dazu die goldgelben Frührosen an der alten Scheune sämtlichst die tropfprallnassen Köpfe hängen lassen und ich bei Luisa Francia lese, wie sie und ihre Schwester bei jedem Wetter in einen eiskalten See springen oder gemütliches Stoppelessen kochen, dann geht die Gefahr, die im Verzug war, ein wenig weg und ich kann über Land fahren zu einer krossen Biobrotbäckerei neben dem Orchideenschlösschen. Der Enkel spielt in einer voll geregneten alten Schubkarre, lässt seine Kleeschiffchen fahren, rettet winzige Fliegchen vorm Schubkarrenwassertod.
„Ich war schon als Kind nicht sehr jung.“ (Helmut Qualtinger)
7 Kommentare
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Juni 3, 2016 um 10:22 AM
kat+susann
Deine Enkel-Beschreibungen treiben mir fast Tränen in die Augen. Vor Berührung. Kindseindürfen. Schön.
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Juni 3, 2016 um 11:55 PM
wildgans
Waren es die Kleeschiffchen?
🙂
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Juni 3, 2016 um 12:29 PM
Herr Ärmel
Ich danke Ihnen für das Zitat von Qualtinger. Der Satz wurde schon bald nach meiner Konfirmation zu einer Art Glaubensbekenntnis.
Dass sich mein Konfirmationsspruch dennoch fast durchgehend bewahrheitet hat, dafür habe ich viele Jahre gebraucht, um das zu erkennen.
Mittäglichschöne Grüsse von der mittagsruhenden Fähre
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Juni 3, 2016 um 11:56 PM
wildgans
Ein großes JA!
Gruß aus den Mitten der Nacht
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Juni 3, 2016 um 4:19 PM
diespringerin
Hier in in der Hitze von Salt Lake City als Wienerin ein Zitat von Helmut Qualtinger zu lesen berührt mich auf eine Art und Weise, die ich nicht für möglich gehalten habe. Vielen Dank, liebe Wildgans, wirklich schöner Text!
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Juni 3, 2016 um 11:57 PM
wildgans
Das freut mich sehr – und ich denke immer noch manchmal an das Family Research Center und alles unterhalb…
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Juni 5, 2016 um 3:59 PM
zeilentiger
Schon wieder solch ein ganz verdichteter Text. Zum Luftanhalten. Und der Qualtinger ist großartig.
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