Aus der Stadt gekommen, da hätte es mich beinahe umgehauen. Dieses Jahr den ersten Kranichzug gehört und gleich darauf erblickt überm Scheunendach. Wären die Graupflastersteine im Hof nicht so hart und die Wiese nicht so nass gewesen, hätte ich mich heulend hingeworfen. Der Anblick löst eine süßtraurige Herbstbetroffenheit aus und macht mir Gänsehaut, als würde der Liebste meinen Rücken kraulen!

Dazu kam plötzlich die Sonne. Dunstig sanft und warm gegen Ende Oktober. Die Seufzworte, wie schön das ist, hat keiner gehört, obwohl ich sie mindestens oft leise gen Kranichgehimmel flüsterte mit einem Gesicht wie nach einem zwanzigstündigen Kosmetikerinnenbesuch.

Überhaupt, die Gesichter in der Stadt, die habe ich mir, wie im Strittmatter-Gedicht beschrieben, gern angesehn. Einige waren sogar aus Berlin. Ihr Luxusreisebus stand vorm Dom und sie fotografierten dort herum. Man baute gerade die Mandelbüdchen auf für den Mantelsonntag. Keiner hielt nach Kranichen Ausschau. Die kamen erst später und beim Stadtkrach geht ihr heiseres Geschrei mitunter sicher unter.